Frage der Woche: Wie finde ich eine Entscheidung?
Wie entscheiden die Sternzeichen?
Entscheiden wir überhaupt wirklich selbst oder sind unsere Entscheidungen schon vorbestimmt? Jede Woche beantwortet Erich Bauer eine Frage aus astrologischer Sicht.
Eine Entscheidung, so steht es im Wörterbuch, ist ein kognitiver Prozess, eine bewusste Leistung des Gehirns, unter mindestens zwei Möglichkeiten eine davon auszuwählen. Damit unser Gehirn diese Leistung erbringen kann, muss es eine bestimmte Reife erreicht haben. Kleine Kinder zum Beispiel und erst recht Tiere treffen keine bewussten Entscheidungen, sondern handeln impulsiv, so als wäre in ihnen eine Instanz, die weiß, was das Richtige ist.
Wie bewusst entscheiden wir eigentlich?
Die Psychologie sagt aber: Auch die meisten Entscheidungen von erwachsenen Menschen werden unbewusst oder zumindest vorbewusst getroffen. Selbst wenn wir eine Entscheidung scheinbar bewusst treffen, gehen Prozesse voraus. Vereinfacht gesagt: Wenn sich jemand entscheidet, hat er sich bereits zuvor entschieden.
Dafür spricht, dass Menschen, die, wie sie meinen, eine Entscheidung getroffen haben, sie hinterher oft bereuen, sich ärgern und dann versuchen, die Entscheidung rückgängig zu machen.
Eine spannende Frage ist die, ob man sich auch für sein Sternzeichen bzw. Horoskop entscheidet.
Noch viel tiefer geht die Frage, die Philosophen stellen, nämlich, ob sich ein Mensch überhaupt entscheiden kann, oder ob nicht alles, was er unternimmt, vorbestimmt ist.
Um jetzt auf die Astrologie zu kommen: Ist es so, dass ein Mensch geboren wird und dann mit der Zeit die Sterne seiner Geburt verinnerlicht und ihnen ein Lebtag lang folgt? Oder ist es so, wie viele spirituelle Theorien meinen, dass sich die Seele vor ihrer Geburt für einen bestimmten Zeitpunkt und damit auch für ein ganz bestimmtes Horoskop entscheidet, nämlich den, der zu Ihrem Karma passt.
Ich persönlich bin überzeugt, dass wir nicht als "Tabula rasa" auf die Welt kommen und dann von den Umständen geprägt werden. "Tabula rasa" meint, dass der Mensch ohne Prägungen, also wie ein "sauberer Tisch" geboren wird. Wenn ich mit Menschen in die Tiefe ihrer Seele tauche, finden sich fast immer Spuren einer Vergangenheit, die auf frühere Leben verweisen. Manchmal bekommt man den Eindruck, man hätte sich für dieses Leben entschieden, weil es eine Fortsetzung eines früheren ist.
Wie entscheiden sich die Sternzeichen?
Werden wir jetzt, im zweiten Teil dieses Beitrages, aber eher praktisch, auch mehr astrologisch, und fragen, ob die einzelnen Sternzeichen unterschiedliche Prozesse durchlaufen, wenn sie eine Entscheidung treffen.
Widder zum Beispiel wählen grundsätzlich die nächstbeste Alternative, ohne lange nachzudenken.
Stiere wiederum entscheiden sich immer nach einem Kriterium der Menge. Sie nehmen, was mehr wiegt, mehr Lust verspricht oder mehr Geld einbringt.
Zwillinge entscheiden sich eigentlich nie richtig, sondern wechseln zwischen Alternativen innerhalb kürzester Zeiten hin und her.
Dann kommen die Krebse. Bei ihnen spielen sich Entscheidungsprozesse immer unbewusst ab, deswegen bleiben Krebse auch an ihren Entscheidungen regelrecht kleben.
Löwen entscheiden sich mit ihrem Herzen, besitzen also ein Organ, das ihnen sagt, was richtig ist. Deswegen hängen sie auch an ihren Entscheidungen, manchmal so sehr, als ginge es um Leben und Tod.
Jungfrauen, so heißt es, wären wie ein Wetterhahn und würden sich immer den Gegebenheiten (dem Wind) anpassen. In Wirklichkeit besitzen Jungfrauen ein Organ, das sämtliche Möglichkeiten in Windeseile auslotet und dann die beste wählt.
Dass Waagen sich nicht entscheiden können, steht in jedem simplen Astrologieführer.
Der Skorpion vertraut bei Entscheidungen seiner Intuition und liegt damit meistens richtig.
Schützen wiederum ähneln Widder-Geborenen und entscheiden sich impulsiv und spontan, ohne lange zu überlegen – und ärgern sich oft, wie sie sich entschieden haben.
Der Steinbock geht am gründlichsten mit Entscheidungen um. Auf ihn trifft zu, was man im allgemeinen meint, wenn man von einer bewussten Entscheidung spricht.
Dann kommt der Wassermann, der dazu neigt, sich grundsätzlich gegen etwas zu entscheiden.
Der Fisch wieder entscheidet sich eigentlich nie, sondern lässt sich treiben wie ein Blatt in einem Fluss.
Zum Schluss noch ein Tipp aus der Astrologie: Wenn man eine Entscheidung treffen will, die möglichst für immer hält, dann soll man sie genau bei Neumond fällen.