Frage der Woche: Bringt mir Merkur 2015 Geld?
Merkur wechselt in den Wassermann
Jede Woche beantwortet Erich Bauer eine Frage der Woche aus astrologischer Sicht. Dieses Mal: Bringt mir Merkur 2015 Geld?
Die Welt steht am Anfang eines neuen Jahres. Jupiter bestimmt dieses Jahr, und mit ihm ist in der Astrologie das Glück fest verbunden. Es heißt, wer einen gut gestellten Jupiter im Horoskop hat, wird nie Hunger haben. Und es heißt weiter, dass es in einem Jupiterjahr allen Menschen besser gehen wird.
Nun ist es so, dass Jupiter nicht persönlich in menschliche Schicksale eingreift. Dafür hat er so etwas wie seinen Diener oder Vollstrecker. Das ist Merkur. Dieser Merkur ist sozusagen dasVerbindungsglied zwischen Jupiter und den Menschen. Er kann die Wünsche der Menschen in den Himmel tragen und Jupiters Glück herunter auf die Erde bringen.
Die Rolle von Merkur in unserem Leben
Merkur ist der Planet, der uns leichte Wege zeigt. Er weiß immer einen Ausweg, selbst wenn das Leben noch so schwer und traurig ist.
Vor allem besitzt er Humor, die Gabe, die uns, davon bin ich überzeugt, am allermeisten von Tieren unterscheidet. Wir können uns über uns selber lustig machen und sogar über ein schweres Schicksal, das uns auferlegt ist, lachen. Aus der Sicht Merkurs ist das Leben ein ko(s)misches Spiel und er selbst betrachtet sich als die Pointe.
Der römische Gott Merkur entspricht ganz dem Hermes der griechischen Mythologie. Er war ein ausgesprochen schillernder Gott, versehen mit zahlreichen Eigenschaften und Funktionen. Respekt und Bewunderung erwarb er sich durch Klugheit und Raffinesse.
So stahl er – gerade erst als Sohn des Jupiter und der Nymphe Maia geboren – dem Gott Apoll 50 Rinder. Von diesem zur Rede gestellt, spielte er auf einem mit Fell und Saiten versehenen Schildkrötenpanzer derart gekonnt auf, dass Apolls Zorn verflog und er ihm die Rinder im Tausch gegen das Musikinstrument überließ. (Ganz nebenbei hatte Merkur auf diese Weise die Lyra „erfunden“, jenes zauberhafte Instrument, mit dem später Orpheus Menschen wie Götter verzückte).
Gott Merkur war also klug und listig – und genau diese Fähigkeit verleiht er auch uns Menschen. Er macht beredt, erfinderisch und verhilft einem auch mal zu einer guten Ausrede. Seiner listigen Eigenschaften wegen wurde er zum Gott der Kaufleute, Diebe und Bänkelsänger. Seine Fröhlichkeit machte ihn zum Schutzpatron all derjenigen, die auf heiteren Wegen wandeln. Und sein Diebstahl der Kühe ließ ihn selbstredend zum Gedeihen der Viehherden beitragen.
Infolge seiner Lust am Reden und seinem Talent , sich allemal in ein günstiges Licht zu setzen, wurde er der göttliche Freund all derer, die viel sprechen, schreiben und auf der Bühne stehen: Dichter, Sänger, Schauspieler, Politiker, Talkmaster, Ansager und Journalisten.
Er begleitete auch die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt. Er besaß geflügelte Sandalen und einen geflügelten Hut, damit er rasch hin- und herkommen konnte.
Ein weiteres Attribut war sein goldener Heroldsstab, der Kerykeion, ein Zauberstab. Genau hier, mit diesem Zauberstab, öffnet sich tatsächlich ein Fenster in magische Welten. Wenn Hotels häufig kein Zimmer mit der Nummer 13 haben, weil es eine Unglückszahl sein soll, wenn man auf dem Land erschrickt, wenn nachts eine schwarze Katze von rechts über den Weg läuft, dann bezieht man sich letztendlich auf Merkur und seinen Zauberstab. Was man gemeinhin als Aberglaube abtut, ist damit verbunden.
Ritual zur Geldvermehrung
Schon vor Jahren habe ich in Indien von einem Ritual erfahren, das man dort mit einem ganz ähnlichen Gott, nämlich Ganesh, dem Elefanten Gott, verbindet: Man soll einen Geldschein über seine Eingangstüre hängen, so, dass man ihn immer sieht, wenn man die Wohnung verlässt. Es heißt, dass sich mit der Zeit eine Geldvermehrung einstellen soll, dass man plötzlich mehr Geld verdient oder auch irgendwo gewinnt.