Frage der Woche

Kann man mit Verstorbenen sprechen?

Kann man mit Verstorbenen sprechen?
Ist es möglich, mit Menschen zu kommunizieren, die nicht mehr unter uns weilen? Foto: iStock
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In dieser Woche betritt die Sonne das Zeichen Skorpion. Damit wird das allgemeine Klima ein wenig ernster, man beschäftigt sich mit den existenziellen Themen des Lebens. Nicht umsonst gibt es im Monat November so viele Feiertage, die dem Gedenken derer gewidmet sind, die bereits von uns gegangen sind. Manchem Trauernden stellt sich die Frage, ob man eigentlich mit den Verstorbenen sprechen kann. Ist es tröstliche Realität oder reine Einbildung?  

Ja.

Danach sieht es jedenfalls aus. Schließlich berichten zahlreiche Trauernde davon, dass sie nach dem Tod eines geliebten Menschen noch einmal Kontakt mit ihm hatten oder ein Zeichen von ihm bekommen haben, in welcher Form auch immer – man denke nur an die magischen Geschichten der Leserinnen und Leser der Astrowoche, in denen so etwas immer wieder vorkommt. Wohl gemerkt, wir sprechen hier nicht von Gespenstererscheinungen wie in Shakespeares Hamlet oder von zwielichtigen Séancen, bei denen sich die Toten in Form von Klopfzeichen melden. Nein, wir sprechen von Begebenheiten, die für die betreffenden Menschen unabhängig von deren Religion oder Kultur so eindeutig waren, dass sie sich ihrer Sache ganz sicher sind.

Manchmal wird zum Beispiel zu Lebzeiten noch verabredet, dass man dem anderen nach seinem Ableben ein Zeichen schickt, um zu zeigen, dass es einem gut geht oder dass man ein Auge auf den anderen hat – wenn dieses Zeichen dann prompt und unverwechselbar erfolgt, hat der Hinterbliebene für sich eine Bestätigung, die ihm durch die schwere Zeit der Trauer hilft. Natürlich wird mit diesem Phänomen auch Schindluder getrieben, es gab über die Jahrhunderte hinweg sehr viele selbst ernannte Geisterflüsterer, die damit Politik betrieben oder gutes Geld verdient haben. Das ist nicht nur betrügerisch, es ist auch grausam, schließlich hat man schon genug mit seiner Trauer zu kämpfen.

Wer es allerdings schon mal mit einem echten Medium zu tun hatte, glaubt nicht nur, er weiß, dass man mit Verstorbenen Kontakt aufnehmen kann. Wenn das Medium plötzlich Einzelheiten nennt, die sonst niemand wissen kann, wenn der Verstorbene über das Medium Botschaften durchgibt, die so verblüffend persönlich und genau sind – dann gibt es kein Zweifeln mehr, mag das Umfeld denken, was es will.

Oder um es einmal mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe zu sagen: „Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, daß unser Geist ein Wesen ist von ganz unzerstörbarer Natur: es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.“
 

Nein.

Sagen zumindest die Zweifler. Und man kann sie durchaus verstehen. Es lässt sich leider nur schlecht beweisen, wenn es zu einem Kontakt kommt, meist sind die Menschen allein, wenn sie so ein Erlebnis haben und man kann die Begebenheit nicht beliebig wiederholen, schließlich passiert das ziemlich über­raschend – und das bedeutet nach rein wissenschaftlichen Kriterien, dass so etwas gar nicht möglich sein kann.

Spielt einem also die Einbildung einen Streich, wünscht man sich so sehr, noch einmal Kontakt mit dem geliebten Verstorbenen zu haben, ein Zeichen zu bekommen, dass man die Botschaft im Traum oder in der Vision selbst erzeugt hat? Ist es das Unterbewusstsein, das einem suggeriert, diesen Rat hätte einem der Verstorbene gegeben, wäre er noch am Leben? Eine gute Frage.

Kein Wunder, dass die meisten Menschen, die von so einem Erlebnis berichten, trotzig hinterherschieben: „Ich weiß für mich, dass es so gewesen ist, es braucht ja keiner zu glauben“, wohl wissend, dass man sie daraufhin schief anschauen oder für verrückt halten könnte.

Immerhin, einer Untersuchung zufolge glauben 43 Prozent aller Deutschen an ein Leben nach dem Tode und ganze 52 Prozent an ein Weiterleben der Seele, in anderen europäischen Ländern oder in der USA fallen die Ergebnisse ähnlich aus. Wenn also so viele Menschen davon überzeugt sind, dass mit dem Tod noch nicht alles aus ist, obwohl dafür ebenfalls ein wissenschaftlicher Beweis fehlt, warum sollte man dann nicht auch Kontakt zu einem Verstorbenen aufnehmen können?

Am Ende ist es wieder einmal eine Sache des Glaubens, der eigenen Überzeugung. Wer für so etwas aufgeschlossen ist, wird sich leichter damit tun, Signale zu erkennen oder Botschaften zu empfangen. Natürlich läuft man dadurch auch Gefahr, in seiner Verzweiflung etwas zu sehen, was vielleicht gar nicht da ist. Aber wäre es wirklich das Schlimmste für einen trauernden Menschen in seiner dunkelsten Stunde, wenn er das Gefühl hat, er hätte ein Zeichen vom Verstor­benen erhalten? Muss man wirklich alles wissenschaftlich erklären können, damit es wahr ist? Die Antwort darauf kann sich jeder selbst geben.

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