Macht Astrologie selbstsicher?
Die Astrologie kann uns stark machen. Vorweg müssen wir jedoch bedenken, dass es Menschen gibt, die von Natur aus einen angeknacksten Selbstwert besitzen und die trotz Astrologie und einiger Therapien nicht unbedingt zu Menschen werden, die vor Selbstsicherheit nur so strotzen. Unsere Anlage und Prägung können wir nicht leugnen. Sie zieht sich letztlich wie ein roter Faden durch unser Leben. Wir können nur besser oder schlechter auf sie reagieren bzw. mit ihr umgehen lernen. Indem wir unsere Aufgaben im Leben annehmen und sie versuchen zu lösen, kommen wir uns selbst näher.
Grundsätzlich können wir sagen, dass die Feuer-Aszendenten Widder, Löwe und Schütze eher forsch auftreten und mit dem Thema Selbstsicherheit weniger Probleme besitzen. Sie können auch nach einiger Übung meist sehr gut vor anderen auftreten und sprechen. Die Wasser-Aszendenten Krebs, Skorpion und Fische sind tendenziell zunächst etwas scheu und wirken im ersten Moment zurückhaltend und wenig selbstsicher, vor allem Fische- und Krebs-AC. Die Luft-Aszendenten Zwillinge, Waage und Wassermann neigen dazu Unsicherheiten geschickt zu überspielen und sehr viel selbstsicherer aufzutreten als sie in Wirklichkeit sind. Die Erd-Aszendenten Stier, Jungfrau und Steinbock können sich meist selbst sehr gut einschätzen und ruhen deshalb auch oft in sich und sind in aller Regel eher bescheidene Typen mit der Tendenz sich kleiner zu machen.
Einen großen Einbruch, was die Selbstsicherheit und den Selbstwert angeht, ist im Horoskop auch immer dann angezeigt, wenn etwa Venus in Konjunktion, Quadrat oder Opposition zum Geburtssaturn steht. Hier ist das Liebesleid „eingepflanzt“, das Gefühl, nicht genug Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen, was in der Folge arg am Selbstwert kratzt. Ursprung ist nicht immer, aber sehr oft die Kindheit und Ursprungsfamilie, in der die Pflichterfüllung wichtiger war als seelische und körperliche Nähe und Wärme. Wenn diese Menschen später verlassen werden, trifft das ihren Selbstwert doppelt schwer, sodass sie oft regelrecht zumachen und keine Liebe mehr zulassen. Hier wäre eine Therapie unbedingt anzuraten.
Ähnlich wie eine Venus-Saturn-Spannung wirkt Saturn im 2. Haus (irdischer Spiegel des Stiers, in dem wiederum Venus herrscht). Diese Menschen haben schnell das Gefühl, für ihre Leistungen nicht entsprechend gewürdigt zu werden. Die Angst vor Geldverlusten kann sie extrem unsicher machen und belasten, weshalb sie zum Horten von Geld und Materie neigen, Sammlerleidenschaften entwickeln und bisweilen auch extrem geizig werden.
Bei Venus-Saturn-Spannungen und Saturn in Haus 2 geht es ganz klar um die Selbstliebe, um die Notwendigkeit, sich selbst anzunehmen. Bei Neptun in Haus 2 wäre es wichtig, eigene Pläne zu verwirklichen und finanziell möglichst auf eigenen Beinen zu stehen, wodurch sich diese Menschen selber stärker spüren und außerdem konkrete materielle Anerkennung durch ihr Tun bekommen, was in der Folge automatisch selbstsicherer macht und den Selbstwert stärkt.
Wenn Menschen Angst vor der Astrologie und kommenden Sterneneinflüssen haben und sich in kritische Transite hineinsteigern, dann hat die Astrologie allerdings keine gute Wirkung, weder auf die geistige noch auf die seelische Verfassung dieses Menschen und schon gar nicht auf seine Selbstsicherheit. Hier kann – und das müssen wir ehrlich sagen – die Astrologie sogar sehr schädlich sein und in große Verunsicherungen stürzen. Wir hatten einmal in unserer Astrologie-Schule eine Frau, die sich darüber beklagte, dass sich jeder kritische Planeteneinfluss in ihrem Leben negativ auswirken würde. Menschen, die sich so ihrem Schicksal ergeben und bei denen die Angst regiert, dürfen sich nicht mit Astrologie beschäftigen.
In der Psychologie bezeichnet man dies als den sogenannten Erfüllungszwang. Warnt ein Astrologe seinen Klienten etwa vor Unfallgefahren, hat er so sehr den Unfall vor Augen, bis dieser endlich eintritt. Er hat ihn geradezu zwanghaft angezogen. Um gut mit der Astrologie umgehen zu können, müssen wir den Mut entwickeln, die Herausforderungen der Sterne und des Lebens anzunehmen. Erst dann macht uns die Astrologie stark und hilft uns, wichtige Lebensthemen und Gefahren zu bewältigen, was natürlich zu einer größeren Selbstsicherheit führt. Wer sein Leben selbst in die Hand nimmt und dabei das Wissen der Astrologie nutzt, der befindet sich auf der Gewinnerseite, der kann auch Rückschläge im Leben gut verkraften, da er weiß, dass es im Leben nicht immer nur bergab geht, genauso wenig wie es immer nur bergauf gehen kann.