Bringt Jupiter wirklich das große Glück?
In meiner Praxis habe ich schon öfter folgende Erfahrung gemacht: Ein Klient kommt zu mir und behauptet, alle „schlechten“ Saturn-Transite hätten sich in seinem Leben ausnahmslos ausgewirkt, während er in den Zeiten günstiger Jupiter-Einflüsse kaum etwas von dem versprochenen Glück verspürt hatte. Warum ist das so? Es hat nichts mit den Planeten Jupiter und Saturn zu tun. Jupiter entgrenzt, befreit, erweitert, Saturn grenzt ein, konzentriert, rückt Hindernisse ins Bewusstsein, die es zu bewältigen gilt. Jeder Planet und sein Einfluss haben eine eigene, ganz spezielle Qualität.
Tatsache ist, dass die meisten Menschen in Zeiten, in denen es ihnen einigermaßen gut geht, nicht die Notwendigkeit verspüren, etwas in ihrem Leben zu ändern. Das, was nicht gut ist und nicht passt, kann möglicherweise unter einem günstigen Jupiter-Einfluss noch ganz gut ertragen werden. Ist etwa die Ehe schon lange gescheitert und das Zusammensein beinahe unerträglich, wird Jupiter die Situation vielleicht übertünchen und für den Moment erträglicher machen. Allerdings, der neue Partner, den man versprochen hat, weil etwa gerade Jupiter durch das Partnerschaftshaus läuft, der kommt auch nicht. Wie denn, wenn man seine alte Beziehung noch nicht gelöst hat und in ihr verstrickt ist. Also, Jupiter bringt auch jetzt in solch einer Situation Glück, aber anders als wir erwarten.
Fakt ist auch, dass viele Menschen dazu neigen, sich bewusstseinsmäßig auf die mühsamen, schwierigen Seiten ihres Lebens und die Situationen, in denen sie vielleicht Pech hatten, zu konzentrieren. Sie bleiben in ihrem „Unglück“ hängen, fokussieren sich regelrecht auf das Pech, das in der Folge natürlich auch weiter zuverlässig eintritt. Solche Menschen nehmen ihr Glück, das Positive an ihrem Leben überhaupt nicht wahr. Sie können das Jupiter-Prinzip, das Glück, das sich verschenkt, der Glaube und das positive Denken, weder erkennen noch begreifen.
Und letztlich ist auch das Glück Jupiters, das jeder bekommt, der sich dafür öffnet, sehr unterschiedlich und eben nicht immer so, wie wir es erwarten und uns wünschen. Jupiters Auswirkung ist eben immer auch mit unseren aktuellen Lebenssituation und unserer gesamten Anlage, sprich unserem individuellen Geburtshoroskop verknüpft. Glück ist im höheren Sinne etwas, was wir brauchen, um uns weiterzuentwickeln. Das, was wir uns vordergründig wünschen, steht oft im völligen Gegensatz zu dem, was unser „höheres Selbst“ will.
2017 haben wir zeitweise sehr schwierige Jupiter-Aspekte am Himmel, die die Zeitqualität prägen und viele Menschen in die Falle der Maßlosigkeit locken. Das ist eine der ganz großen Gefahren im neuen Jahr. Aktuell steht etwa eine Jupiter-Uranus-Konjunktion am Himmel, die die Zeit wesentlich prägt und viele Menschen dazu verführen kann, Blödsinn anzustellen. Jupiter-Uranus ist auch in der Opposition ein „genialer Aspekt“, der uns inspiriert ungewöhnliche Wege zu gehen und verrückte Ideen umzusetzen. Aber, er birgt auch die Gefahr in sich, zu unvorsichtig, zu überdreht zu agieren.
Wir sollten uns also trotz allem Optimismus und aller Aufbruchsstimmung, die dieser Aspekt auch in uns erzeugen kann, hüten, den Kopf auszuschalten, um nur noch dem „guten Gefühl“ zu folgen. Da sowohl Jupiter nicht nur mit Glück, sondern auch mit Erweiterung, Entfaltung und Freiheit zu tun hat und jetzt eben auf Uranus im Widder trifft, besteht zudem die Gefahr, dass wir in dieser Zeit Verbindungen sprengen, von denen wir uns vielleicht eingeengt fühlen, die aber trotzdem wichtig und gut für uns sind.
Im Laufe des März baut Jupiter dann auch noch ein Quadrat zu Pluto auf, und das ist nun ganz konkret der Aspekt, der sich im Horoskop vieler reicher Menschen befindet, die immer noch mehr wollen und dabei jede Moral verlieren. Großartige Jupiter-Aspekte wie Sonne-Jupiter-Konjunktion, -Sextil oder -Trigon finden wir ansonsten in den Horoskopen von sehr weisen, hilfsbereiten und erfolgreichen Menschen, die Glück förmlich anziehen, es aber auch nach außen verströmen. Letztlich ist aber auch alles eine Frage unserer inneren Haltung.