Frage der Woche: Ist Saturn wirklich zum fürchten?

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Saturn mag für manch einen zum fürchten sein. Doch mit dem richtigen Umgang muss er dies nicht.

Jede Woche beantworten wir eine Frage der Woche aus astrologischer Sicht.Ist Saturn wirklich zum fürchten? Oder ist dies lediglich sein schlechter Ruf, und er ist uns in WIrklichkeit eine Hilfe?

Saturn eilt der Ruf voraus, ein Quälgeist zu sein, der Leid und Entbehrungen mit sich bringt. Aber stimmt das wirklich so, muss man in Deckung gehen, wenn sich Saturn im Anmarsch befindet? Eines ist sicher: Derzeit ist Saturn im Zeichen Schütze unterwegs und sorgt für mehr Gerechtigkeit auf der Welt:

JA.

Oder sagen wir mal so: Es gibt gute Gründe dafür, warum die meisten Menschen nicht gerade begeistert sind, wenn ein Saturn-Spannungs-Aspekt bevorsteht. Saturn spielt nun einmal gerne den Lehrmeister. Und Hand aufs Herz, wer von uns hätte in der Schule schon freiwillig seine Hausaufgaben gemacht, wenn da nicht die Lehrer gewesen wären, die das regelmäßig kontrollierten? Hätten wir wirklich gebüffelt, wenn es keine Prüfungen, kein Abfragen vor der ganzen Klasse gegeben hätte?

Natürlich, es gibt rühmliche Ausnahmen, ausgesprochen disziplinierte und willensstarke Menschen, aber mehrheitlich neigen wir doch dazu, unsere Lektionen nur dann zu lernen, wenn wir Konsequenzen zu fürchten haben. Das ist der Grund, warum manche Paare jahrelang in einer Beziehung verharren, obwohl sie sehr wohl spüren, dass es ihnen nicht gut damit geht. Andere verweigern den nächsten Entwicklungsschritt, in dem sie die überfällige Beförderung nicht einfordern oder am Arbeitsplatz festhalten, obwohl sie gemobbt oder schlecht bezahlt werden.

Lieber ein wenig leiden, bevor man sich überwindet und den unbequemen Weg geht, von dem man noch nicht weiß, wohin er führt. Wenn in solchen Situationen Saturn auftaucht, dann wird aufgeräumt. Man wird auf irgendeine Weise dazu gebracht, sich der Situation zu stellen – und das ist unangenehm.

Der gestresste Manager wird durch eine Erkrankung dazu gezwungen, Ruhe zu geben und über sein Leben nachzudenken. Die gutmütige Freundin, die immer für alle da ist, kommt selbst in eine Krise und merkt dann, wer für sie in dieser Zeit da ist – und vor allem, wer nicht. Dann kann man nicht mehr anders, dann muss man. Nein sagen, zum Beispiel. Selbstbewusstsein zeigen, Beharrlichkeit oder die Fähigkeit, mal mit weniger auszukommen – weniger Geld, weniger Sicherheit, weniger positive Bestätigung, was auch immer.

Im Grunde steht man die ganze Zeit an der Klippe und weiß, da geht es nicht mehr weiter. Man dreht aber nicht etwa um und sucht sich einen anderen Pfad. Nein, man wartet und ist dann empört, wenn Saturn einen ins kalte Wasser schubst. Man strampelt und schnappt nach Luft, aber endlich schwimmt man sich frei. Im Grunde fürchten wir also nicht Saturn, wir glauben nur nicht an unsere Stärke.

NEIN.

Denn Saturn ist zwar streng, aber immer fair. Er verlangt von uns nichts, was nicht wirklich nötig wäre oder was wir nicht leisten könnten. Und: Saturn belohnt uns für die Unannehmlichkeiten mit Geschenken. Anders als bei einem Jupiter-Aspekt bekommen wir diese Gaben zwar nicht einfach so überreicht, wir müssen sie uns schon erarbeiten. Aber dann ist die Freude umso größer.

Ein Jupiter-Geschenk fällt einem mehr oder weniger in den Schoß. Leichtsinnige Zeitgenossen denken dann oft, so würde es immer weitergehen und sie müssten nun keinen Finger mehr rühren. Bei Saturn dagegen wird einem zuerst mal eine Grenze aufgezeigt: Das ist das Problem und das muss gelöst werden, sonst geht es nicht weiter. Reuevoll denkt man dann an all die verpassten Chancen, und was man in der Vergangenheit hätte anders machen können.

Ein wenig Selbstkritik ist aber immer noch besser, als den lieben langen Tag nur mit dem Schicksal zu hadern. Wer in den Genuss von Saturns Geschenken kommen will, durchläuft zwangsläufig einen Entwicklungsprozess. Und der beinhaltet Selbsterkenntnis und Klarheit, damit man in Zukunft nicht wieder den gleichen Fehler begeht. Die nächste Etappe: Sich der Herausforderung stellen. Wer versucht zu mogeln, indem er zum Beispiel schwindelt oder die Verantwortung von sich weist, zieht die leidige Sache nur in die Länge.

Schließlich die letzte Prüfung: Sobald man eine Idee hat, wie die Lösung des Problems sein könnte, heißt es Ausdauer und Mut zeigen, sich strecken, sich abmühen, auch mal ins Schwitzen kommen. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass man seinen Stolz überwindet und kleinere Brötchen backt. Oder nach 99 Absagen trotzdem noch die 100. Bewerbung losschickt. Man wird bescheidener in dieser Zeit, realistischer, aber auch dankbarer.

Am Ende geht man gestärkt daraus hervor, man weiß nun, was man alles schaffen kann, wenn man nur will. Und man hat sich in der Regel etwas Neues erarbeitet, was auch auf Dauer Bestand hat. Dieses unglaubliche Gefühl, dass man über sich hinaus gewachsen ist und erfolgreich eine Krise gemeistert hat, das gibt einem nur Saturn.

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