Frage der Woche: Sind die Sterne schuld am Chaos?

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Sonne-Jupiter-Opposition schenkt Zuversicht. Verfrüht?

Jede Woche beantworten wir eine Frage der Woche aus astrologischer Sicht. Diese Woche: Die Welt ist im Chaos. Sind die Sterne daran schuld?

Es ist nicht mehr zu übersehen, wir stehen vor großen Problemen. Die Welt befindet sich im Umbruch, ratlos und ein Stück weit auch verzweifelt sucht man nach Antworten. Was haben die Sterne auf unsere bangen Fragen zu sagen? Sind die Sterne Schuld am Chaos?

Es gibt zwei Sichtweisen

JA.

In gewisser Weise. Oder anders ausgedrückt: Astrologen warnten schon lange davor, dass bestimmte Konstellationen auf weltweite Spannungen hinweisen.

Dazu muss man sich nur einmal den wichtigsten Aspekt der letzten Jahre herausgreifen: RevolutionsplanetUranus im stürmischen Widder bildet ein Quadrat zum kollektiven Schicksalsplaneten Pluto im Steinbock. Das ist eine explosive Kombination, die zum Ziel hat, ungerechte, verkrustete Strukturen aufzubrechen, notfalls auch mit Gewalt und Blutvergießen. Die Auswirkungen haben wir deutlich gesehen, vom Arabischen Frühling bis zum Schreckensphänomen IS. Zum Trost sei gesagt: Das Quadrat löst sich langsam, aber endgültig auf.

Nun könnte man sich angesichts dieser guten Nachricht beruhigt zurücklehnen und die Hände in den Schoß legen. Kein Wunder, bei der Sonne-Jupiter-Opposition in dieser Woche. Nichts dagegen, positiv zu denken, das sollte man immer. Aber realistisch muss man bleiben: Uranus bleibt im Widder, mahnt von dort Veränderungen an. Und Pluto wird auch weiterhin vom Steinbock aus Gerechtigkeit einfordern. Zudem befinden wir uns in einem Marsjahr. Das befeuert so manchen Konflikt zusätzlich, Besonnenheit und Toleranz werden zur Mangelware.

Und noch ein Aspekt dürfte uns ziemlich beschäftigen, vor allem im Frühling und Sommer: Saturn steht im Zeichen Schütze und bildet von dort ein Quadrat zu Neptun in den Fischen. Unter diesem Einfluss werden Ängste geschürt, Grenzen lösen sich auf. Man ringt um die Wahrheit, manche verrennen sich daraufhin in fixe Ideen, andere müssen schmerzhaft erkennen, dass sie in einem bestimmten Punkt falsche Vorstellungen hatten.

Doch alle Aspekte haben immer zwei Seiten, einen Plus- und einen Minuspol. Mars zum Beispiel verleiht uns auch den Mut, über uns hinauszuwachsen und zu zeigen, wer wir wirklich sind. Saturn und Neptun wiederum stellen uns die Frage, inwieweit wir uns manipulieren oder ins Bockshorn jagen lassen. Es zeugt von Größe, wenn man bereit ist, dazu zu lernen oder wenn man zugibt, dass man sich geirrt hat, das lässt einen in jeder Hinsicht wachsen. Spannend bleibt es, sagt der kosmische Wetterbericht. Aber wir sind gerüstet, blicken zuversichtlich nach vorne, lassen uns nicht bange machen.

NEIN.

Die Sterne sind nicht daran schuld, dass viele Menschen offenbar nur noch mit Hass und Gewalt auf die Probleme unserer Zeit reagieren können.

Eines der kosmischen Gesetze lautet: Wie oben, so unten. Mit anderen Worten: Die Verhältnisse im Universum spiegeln sich im Menschen wider. Die Sterne veranlassen niemand, dies oder das zu tun, sie zeigen nur an, was die Zeitqualität mit sich bringt. Um es an einem Bild zu erläutern: Die Sterne geben vielleicht eine „Sturmwarnung“ heraus. Wie man dann mit dieser Sturmwarnung umgeht – ob man sich mitten in die Gefahr begibt oder ob man vernünftige Vorsichtsmaßnahmen ergreift –, liegt immer noch am Menschen selbst.

Freilich, ein Leben ohne Stürme gibt es nicht, da kann man noch so vorsichtig sein. Aber man kann versuchen, das Unabänderliche zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Ärger, Trauer und Wut zulassen, ja, aber sich nicht für immer darin verlieren, sich in Verbitterung und Rachegelüsten festzementieren.

Ob es um Autofahrer geht, die andere gefährden, weil sie ihre Vorfahrt erzwingen wollen oder um die große Weltbühne, wo im Namen von Politik, Geld und Religion ausgebeutet, gemordet und gefoltert wird – irgendwas ist im Leben dieser Menschen passiert, das sie zu diesen Taten verleidet. Kennt man die Hintergründe, hat man oft genug sogar Verständnis dafür, warum dieser Mensch so gehandelt hat, auch wenn die Tat an sich natürlich abzulehnen ist.

Trotzdem: Es bleibt der freie Wille. Auch wenn das Leben noch so stürmisch verlaufen ist, um bei dem Bild zu bleiben, kann man doch den anderen Weg nehmen, und zwar nicht erst, wenn es zu spät ist.

Ja, wir leben in schwierigen Zeiten und es sieht auch aus Sicht der Sterne ganz so aus, als würde es in nächster Zukunft nicht einfacher werden.

Darüber kann man sich ärgern, man kann sich davor fürchten, aber eines kann man nicht: davor weglaufen. Es ist, wie es ist. Man kann die ebenfalls vorhandenen positiven Schwingungen nutzen und alles dafür tun, damit es nicht noch schlimmer wird. Zum Beispiel, indem man einem anderen mal die Vorfahrt lässt. Ein kleiner Anfang, aber alles hat im Kleinen seinen Anfang.

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