Frage der Woche: Verlange ich zu viel von mir?

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Gerade wenn Merkur rückwärts läuft, sollten wir nicht zu viel von uns erwarten

Jede Woche beantwortet unser Chef-Astrologe Erich Bauer eine Frage aus astrologischer Sicht. Dieses Mal: Merkur läuft rückwärts - verlange ich zu viel von mir?

"Seit einigen Jahren schießen Psychokliniken regelrecht aus dem Boden. Dort werden Menschen behandelt, die, was ihren Körper betrifft, weitgehend intakt sind. Sie kommen psychisch nicht mehr klar. Das hauptsächliche Problem in diesen Kliniken ist ein Leiden, das man bis vor vielleicht 30 Jahren überhaupt nicht kannte. Der Name: Burn-out, zu deutsch „ausgebrannt“.

Was damit gemeint ist? Dass jemand so viel von sich selbst verlangt, dass er völlig erschöpft ist und auch seine Reserven nichts mehr hergeben. Es scheint, dass der Mensch in den letzten Jahrzehnten vergessen hat, wie viel er geben kann, bevor es zu viel wird. Oder anders gesagt: Der Mensch lebt nicht mehr im Einklang mit dem Kosmos."

Ein Beispiel aus meiner Praxis

"Inge K. arbeitet in München in der Verwaltung eines Ministeriums. Lange Zeit bestand ihre Tätigkeit darin, Todesfälle in München zu erfassen und daraus eine Statistik zu erstellen. Jeder, der in München sein Ende fand, landete auf ihrem Schreibtisch, wurde dort erfasst, in eine Liste eingetragen und dann in einer Computerstatistik verwertet. Das war ein ruhiger Job.

Eines Tages wurde eine Assistentin gesucht. Man fragte Inge K., ob sie diesen Job übernehmen wollte. Natürlich wollte sie, denn er war erstens mit viel mehr Gehalt verbunden und zweitens war ihr Ehrgeiz geweckt: In der neuen Arbeitsstelle war sie plötzlich nicht mehr irgendjemand unter vielen, sondern die rechte Hand von einem Direktor.

Sie stürzte sich mit großem Elan in diese Arbeit. Natürlich war das mit haufenweise Überstunden und Ar­beitseinsätzen am Wochenende verbun­den. Immer wieder musste sie auch mit ihrem Chef auf irgendeine Tagung fahren – quer durch Deutschland und öfters auch quer durch Europa.

Nach ungefähr vier Monaten begann sie, schlecht zu schlafen, wachte manchmal schon um 4 Uhr auf und wälzte sich im Bett hin und her. Dann bekam sie Hitzeanfälle während der Arbeit. Da sie 45 Jahre alt war, nahm sie an, es wären die normalen Altersbeschwerden einer Frau. Dann, auf einem stressigen Wochenende, erlitt sie einen Zusammenbruch. Sie konn­te sich plötzlich nicht mehr konzentrieren und verstand nicht mehr, was um sie herum geschah.

Wieder in München besuchte sie einen Arzt, der ein Burn-Out-Syndrom diagnostizierte und sie für drei Wochen in eine Klinik für psychosomatische Störungen einwies. Dort nahm Inge auch an einer psychotherapeutischen Gruppentherapie teil und machte dort die bemerkenswerte Entdeckung, dass ihr Ehrgeiz, ihren Job möglichst gut zu erledigen, auch mit einem Vater-Problem zusammenhing.

Sie erhoffte sich durch ihren Arbeitseinsatz eigentlich eine Zuwendung und Liebe zu bekommen, die sie als Kind von ihrem Vater nie bekommen hatte. Sie übertrug also ihre Vater-Beziehung auf ihren neuen Chef.

Diese Entdeckung führte zu einer großen inneren Entspannung und Erleichterung, vor allem, als sie in einer Therapieübung dem Stellvertreter ihres Vaters einmal sagen konnte, wie sehr sie darunter litt, dass sie als Kind so wenig Anerkennung erhalten hatte."

Überarbeiten Sie sich nicht - erst Recht nicht, wenn Merkur rückwärts läuft

"Inge K. war aber auch ein, wie sie es selbst nannte, „Astro-Fan“. Sie kam nach ihrer Therapie zu einigen Sitzungen in meine Praxis. Wir vereinbarten, dass sie einmal eine längere Zeit genau protokollieren sollte, wann ihre Symptome einer Überarbeitung auftraten.

Als wir dann dieses Arbeitsprotokoll mit den astrologischen Rhythmen verglichen, stellten wir verblüfft fest, dass Inge immer dann besonders große Probleme hatte, wenn sie trotz Mondpause hart arbeiten musste.

Noch deutlicher war dieser Zusammenhang dann, als Merkur rückwärts lief. Ich weiß in der Zwischenzeit, dass Inge ihren Arbeitseinsatz noch mehr in Zusammenhang mit dem Lauf der Sterne stellt – und gut damit fährt."

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