Frage der Woche: Wird das Alter noch genug geachtet?

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Foto: Eva Katalin Kondoros / iStock
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In dieser Woche verbindet sich Saturn mit Merkur, das heißt, es wird über Fairness im Umgang mit älteren Menschen gesprochen

Jede Woche beantworten wir eine Frage der Woche aus astrologischer Sicht. Diese Woche: Gehen Alt und Jung noch genug aufeinander ein? Wird das Alter noch genug geachtet?

Eine wichtige Frage, die heutzutage leider viel zu selten gestellt, geschweige denn beantwortet wird. Dabei ist es für eine funktionierende Gesellschaft absolut notwendig, dass Alt und Jung sich gegenseitig respektieren und voneinander lernen.

Wird das Alter noch genug geachtet?

Es gibt zwei Sichtweisen

JA.

Oder sagen wir lieber so: Es war schon einmal wesentlich schlimmer. Die Wirtschaft zum Beispiel hat plötzlich erkannt, dass ältere Arbeitnehmer durch ihre jahrelange Erfahrung, ihr Wissen und ihre Gelassenheit doch ein wertvoller Bestandteil eines leistungsfähigen Teams sein können. Und auch die Werbung hat die Senioren entdeckt. Der Jugendwahn auf Hochglanzmagazinen ist zwar nach wie vor ungebrochen, aber immer öfter sieht man in Fernsehspots lachende Senioren, die sich ihres Lebens erfreuen. Und wo früher bewährte Moderatoren und Nachrichtensprecher abrupt und herzlos durch faltenfreien Nachwuchs ersetzt wurden, ist man heute willens, dem Publikum die vertrauten Gesichter auf dem Bildschirm zu lassen, Zuschauer und Moderator dürfen gemeinsam in die Jahre kommen.

Das alles geschieht aus gutem Grund, denn die Bevölkerung wird immer älter, weltweit und natürlich auch in Deutschland. Statistiken zufolge kommen im Jahr 2060 auf 100 Erwerbstätige mehr als 60 Rentner, im Moment sind es 34. Unsere Gesellschaft erfährt derzeit also einen tiefgreifenden Wandel und dies wird sich früher oder später auch in einem veränderten Verhalten niederschlagen.

Noch ist es leider gängige Praxis, dass alte Menschen in Heime abgeschoben oder an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Aber auch das können wir bereits häufiger sehen: fröhliche Rentner-Wandergruppen, die einen Zug entern oder Zeitungsanzeigen von berufstätigen Eltern, die händeringend nach „Leih-Großeltern“ für ihre Kinder suchen.

Bei diesen zarten Ansätzen hin zum Besseren wird es nicht bleiben, das lässt sich auch aus den astrologischen Konstellationen ablesen. Langfristig liegt es an Pluto, der vom Zeichen Steinbock aus Respekt für das Alter einfordert – und zwar auf globaler Ebene, nicht nur in Deutschland oder Westeuropa. Mittelfristig ist es Saturn, der bis Dezember 2017 im Zeichen Schütze steht und von dort aus ein gerechtes und soziales Miteinander anmahnt.

In dieser Woche verbindet sich Saturn mit Merkur, das heißt, es wird über Fairness gesprochen, auch und gerade beim Umgang mit älteren Menschen – in Familien, an der Kasse im Supermarkt, in einem überfüllten Zug, überall da, wo Generationen aufeinandertreffen. Hoffentlich mit einem guten Ergebnis für alle!

NEIN.

Oder warum hat so manches Schulkind heutzutage nicht den Anflug von schlechtem Gewissen, wenn es sich im Bus vordrängelt und den Sitzplatz selbst einnimmt, statt ihn einem älteren Mitreisenden zu überlassen? Warum gibt es Seniorenheime statt einer großen, generationsübergreifenden Hausgemeinschaft, zu der ganz selbstverständlich auch Oma und Opa dazugehören und die Enkel hüten? Wo sind sie hin, die guten alten Zeiten, als das Alter noch wegen seiner Weisheit und Erfahrung gebraucht und geachtet wurde?

In diesem Punkt müssen wir unsere Sicht der Dinge allerdings korrigieren, so gut waren die früheren Zeiten diesbezüglich auch wieder nicht. Die Klage, dass das Alter nicht genügend respektiert werde, ist so alt wie die Menschheit selbst. So schrieb einst der römische Philosoph und Politiker Cicero: "Das Beklagenswerteste am Alter scheint mir, dass man spürt, wie sehr man in diesem Lebensabschnitt den jungen Leuten verhasst ist."

Klingt nicht nett, aber wir können daran sehen, dass die "Platz-da-jetzt-komme-ich"-Einstellung junger Menschen nicht erst in diesem Jahrhundert geprägt wurde. Auch die Senioren von heute waren einmal jung und dachten nicht lange darüber nach, wie es einmal wird, wenn sie selbst in die Jahre kommen. Das ist menschlich und daran wird sich wohl nie etwas ändern.

Zudem ist Respekt auch keine Einbahnstraße, man sollte seine Mitmenschen respektieren, ob sie 17 oder 70 sind. Die Probleme heutzutage liegen woanders, in der medizinischen und finanziellen Versorgung zum Beispiel. Bei den Senioren wird ganz gerne einmal gespart, obwohl sie es doch waren, die mit ihrer Hände Arbeit die blühende Landschaft Deutschlands erschaffen haben. Zum Dank dafür wird gekürzt und gestrichen, was das Zeug hält.

Einsamkeit und Altersarmut sind wohl die größten Probleme, an denen sich die heutige Nicht-Achtung ablesen lässt. Und dagegen sollte man etwas tun, sich wehren, wo immer man kann, ob man nun selbst davon betroffen ist, oder nicht.

Wie eine Gesellschaft mit ihren alten Menschen umgeht, sagt viel über die Gesellschaft aus. Und dabei machen wir im Moment keine allzu gute Figur.

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