Frage der Woche

Können Sterne böse sein?

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Merkur sorgt für allerlei Aufregung und stellt Sie auf eine Probe.

Jede Woche beantworten wir eine Frage der Woche aus astrologischer Sicht. Können Sterne eigentlich böse sein? Erfahren Sie hier, ob Sie sich vor ihnen in Acht nehmen sollten.

Das ist eine gute Frage, die häufiger einmal gestellt wird. Muss man sich vor bestimmten Konstellationen fürchten? Kann man in Deckung gehen? Wird man womöglich „bestraft“ oder muss man für gute Zeiten „büßen“? In dieser Woche ist es vor allem Planet Merkur, der für Aufregung sorgt. Er geht in Spannung zu Saturn, Neptun und Jupiter. Ist das ein böses Vorzeichen oder eine lösbare Aufgabe?

JA.

Nicht wirklich böse. Sagen wir mal lieber so, manche Konstellationen zeigen an, dass man mit Spannungen oder Herausforderungen rechnen muss. Darum werden wir im Leben nicht ganz herumkommen. Zum Trost: Es gibt Menschen, die werden tatsächlich mit einem goldenen Löffel im Mund geboren, die bringen vielleicht auch noch Schönheit, Talent und ein gewinnendes Wesen mit in die Welt.

Perfekte Startvoraussetzungen für ein glückliches Leben also, sollte man meinen. Und auch diese Ausnahmeerscheinungen werden sich der einen oder anderen Prüfung stellen müssen, sie werden ihre Lektion zu lernen haben und sie werden mit Rückschlägen und schmerzlichen Verlusten umgehen müssen. Wie jeder andere auch. Nur, dass es bei diesen Lichtwesen irgendwie einfacher aussieht.

Wer gerade mittendrin sitzt im Schlamassel, wird für den Gedanken „Jede Krise ist auch eine Chance“ vermutlich nur wenig Sympathie über haben. Trotzdem ist es wahr. Jede Frau, die nach einer unangenehmen Trennung in ihrer Single-Wohnung sitzt und zum ersten Mal erfolgreich den Bohrer in die Hand genommen und eigenhändig ein Regal aufgebaut hat, wird dies bestätigen können.

Dieses unnachahmliche Gefühl, dass man auch allein klar kommt und dass man auch Dinge schafft, die man sich vorher nie zugetraut hätte, würde man nicht missen wollen. Könnte man nicht auch in einer glücklichen Beziehung lernen, wie man den Bohrer bedient? Klar könnte man das. Aber man tut es meist nicht, weil man nicht muss.

Der geschiedene Mann wiederum hat vorher vielleicht insgeheim bedauert, dass er die Abende nicht öfter mit seinen Kumpels verbringen kann, sondern zu Hause bei der Familie bleiben muss. Und dann, so ganz allein, vermisst er plötzlich das abendliche Ritual, den Kindern noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Und ist dankbar, dass er das wenigstens noch am Wochenende tun kann.

Auch das ist eine Folge von schwierigen Phasen, man wird dankbar und weiß zu schätzen, was man hat. Man lernt sich selbst besser kennen, wird reifer und entwickelt Strategien, wie man mit Krisen umgehen kann. Der nächste Lichtstrahl am Horizont wird umso freudiger begrüßt: Das ist wohl die schönste Lektion der „bösen“ Sterne, man kann sein Glück wirklich genießen!

NEIN.

Gegenfrage: Ist Ihr Briefträger böse, weil er an der Tür klingelt und Ihnen ein Einschreiben übergibt? Nein, oder? Sie wissen zwar, dass so ein Einschreiben auch mal unangenehme Neuigkeiten ankündigen kann. Trotzdem ist der Briefträger nur der Bote, er hat mit der Sache an sich nichts zu tun.

So verhält es sich auch mit den Sternen, sie zeigen lediglich an, was möglicherweise passieren kann und wo die Reise hingeht. Nun kann so ein Einschreiben ja eine regelrechte Wundertüte sein. Vielleicht sind teure Konzertkarten drin oder eine wichtige Urkunde, etwas Erfreuliches also. Vielleicht ist es aber auch eine gerichtliche Angelegenheit, die noch viel Nerven, Geld und Zeit kosten wird.

Und auch hier haben wir wieder die Parallele zu den Sternen: man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen, eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Man kann sich aufregen, ein Drama daraus machen oder man kann sagen: Ich schaffe das, basta. An der Sache an sich ändert das nichts, aber die positive Haltung erleichtert vieles.

Gerade bei langsamer laufenden Planeten ist es häufig so, dass eine Konstellation gleich ein paar Mal exakt wird oder wir erleben sie öfter im Leben, jedes Mal in entscheidenden Situationen. Wer beim ersten Mal schon aufmerksam war und daraus gelernt hat, wird die Wiederholungen kaum noch bemerken, es ist allenfalls ein Aha-Erlebnis – das kenne ich schon, ich weiß, was zu tun ist.

Wer dagegen versucht, die Angelegenheit zu vertagen oder sich mit aller Gewalt dagegen stemmt, erlebt die Wiederholung als neue unangenehme Prüfung. Das ist kein Sadismus des Briefträgers, Pardon, der Sterne, das ist eine Einladung, sich noch einmal mit dem Grundthema zu befassen und daraus zu lernen, bis es wirklich sitzt.

Das hört sich alles recht schwierig an, ist es aber gar nicht. Wir haben das Rüstzeug mitbekommen, um unsere Aufgaben zu meistern, mehr muss man gar nicht wissen.

Erinnern Sie sich daran, wenn in dieser Woche Merkur in Spannung zu Saturn, Neptun und Jupiter tritt. Da wird man vielleicht getadelt oder hinters Licht geführt. Aber man kann auch überlegen, was dahinter steckt. Und dafür danken, dass man wieder ein Stück weiter ist.

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