Frage der Woche: Wann ist meine Pechsträhne vorbei?
Jupiter kann Ihnen helfen, Ihre Pechsträhne zu beenden
Jede Woche beantwortet Erich Bauer eine Frage aus astrologischer Sicht. Hilft mir die Venus-Jupiter-Konjunktion jetzt, meine Pechsträhne zu beenden?
Am Dienstag begegnen sich Jupiter und Venus. Dabei läuft Venus rückwärts. In der Astrologie gilt diese Konstellation schon seit ewigen Zeiten als Glück verheißend. Insbesondere alte Wunden können geheilt werden können. Es ist, als könne man mit seinen Schmerzen in eine Wunderklinik gehen, wo ohne besonderen Aufwand die Verletzungen verschwinden. Das bezieht sich auch auf Sorgen und ganz besonders auf solche Zustände, die man gerne als Pechsträhne bezeichnet.
Unter einer "Pechsträhne" versteht man einen Zustand, in dem ein Mensch vom Pech, dem Gegenteil von Glück verfolgt wird. Das können Kleinigkeiten sein. Dazu fällt mir ein guter Freund von mir ein, der an einem Tag in München zwei Knöllchen wegen Falschparkens und zusätzlich eine Anzeige wegen zu hoher Geschwindigkeit bekam.
Aber Pechsträhnen können auch ein richtig dramatisches Ausmaß annehmen, wie den einer Leserin der Astrowoche, die mir vor Kurzem schrieb, dass im Januar ihre Mutter starb, sie im Februar ihren Job verlor, weil der Betrieb in den Konkurs ging, und sich dann im März ihr Mann von ihr trennte, weil er zu seiner Geliebten zog. Solche und ähnliche, sowohl harmlose wie schlimme "Pechsträhnen" könnte ich Ihnen zuhauf liefern.
Manchmal drängt sich der Verdacht auf, manche Menschen würden Pechsträhnen regelrecht anziehen. So als würde sich Pech, normalerweise eine schwarze, klebrige, womöglich auch heiße Masse, in Fäden aufteilen, die dann durch die Luft schweben und sich bestimmten Menschen an den Leib heften.
Aber woher kommt es, dass man leidvolle Zustände mit "Pech" assoziiert? Die Antwort lautet, dass man insgeheim mit Pech die Hölle verbindet. Wer also vom Pech verfolgt wird, verdient es aus einer bestimmten Sichtweise heraus. Er hat sich versündigt und bekommt deswegen schon einmal zu Lebzeiten einen Vorgeschmack von dem, was ihn später erwartet.
Natürlich ist das absoluter Unsinn. Aber als Psychologe, der sich mit tieferen Seelenprozesse beschäftigt, bin ich hundertprozentig überzeugt, dass Menschen, die eine sogenannte "Pechsträhne" erleiden, insgeheim – und damit meine ich tief vergraben in ihrem Unterbewusstsein – sich selbst bezichtigen, sich etwas vorwerfen und deswegen jetzt leiden.
Die Psychoanalyse nennt den Ursprung aller Selbstvorwürfe. Er lautet, dass man seinen Eltern aus Wut darüber, dass sie einen nicht genug geliebt und beachtet haben, "die Hölle" wünscht. Ja genau, Kinder wünschen Papa und Mama die Hölle, wenn sie sich zu lieblos behandelt fühlen.
Aber weil – und auch das spielt sich natürlich vollständig im Unterbewusstsein ab – dieser Wunsch ungezogen, böse, ja absolut verachtungswürdig ist, bekommen Kinder deswegen riesengroße Schuldgefühle, die dann im erwachsenen Alter ein anderes Kleid bekommen, nämlich zur "Pechsträhne" werden.
Eine Pechsträhne ist aus Sicht der Psychoanalyse eine selbst auferlegte Strafe für gedachtes Unrecht. Weil das so ist, ist es im Nachhinein möglich, diesen Prozess auch noch nach 20 und sogar 50 Jahren neu aufzuarbeiten.
Eine Psychotherapie bringt seinen Klienten wieder an den Punkt, wo er sich seiner Verwünschungen gegen seine Eltern bewusst wird. Dann kann er sich selbst verzeihen – und die Pechsträhne löst sich auf.
In der Astrologie lautet der Therapeut Jupiter. Die Rückbesinnung durch die Zeit bis hin in die Kindheit wird in der Astrologie immer dann aktiviert, wenn ein Planet rückwärtsläuft. Handelt es sich dabei um Venus, geht die Reise zurück und passiert Enttäuschungen im Zusammenhang mit verweigerter Liebe.
Wie gesagt, die allergrößte Enttäuschung ist die in der frühen Kindheit. Wenn, wie in dieser Woche, Venus und Jupiter in einer Konjunktion zusammentreffen, kann man sich selbst vergeben und damit vom Fluch, in der Hölle schmoren zu müssen, befreien.
Ganz praktisch heißt das, dass Sie in dieser Woche daran gehen können, Ihre Pechsträhne zu beenden. Der Kosmos schafft die richtigen Voraussetzungen. Aber nur Sie können mit offenem Geist den Weg zurück in die Vergangenheit antreten und sich selbst verzeihen.