Rauhnächte: Bedeutung, Daten und Rituale zum Nachmachen
In der Nacht auf den 25. Dezember beginnen die Rauhnächte, mit deren Hilfe wir das alte Jahr reflektieren und das neue Jahr planen können. Erfahren Sie mehr über den Ursprung, die Bräuche und die magische Zeit der Rauhnächte.
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Die Träume, die Sie während der Rauhnächte haben, sagen voraus, wie sich das neue Jahr entwickelt. So besagen es die Mythen rund um diese besonderen Tage zwischen den Jahren. Wann die Rauhnächte genau sind, welche anderen Bräuche und Ritualees gibt und woher die Rauhnächte kommen, erfahren Sie hier.
In einem ausführlichen Interview erläutert Expertin Franziska Muri noch spannende Fakten und gibt hilfreiche Tipps, wie Sie die Rauhnächte optimal für sich nutzen können. Denn diese 12 Nächte bieten die Chance, sich optimal auf das neue Jahr vorzubereiten.
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Wann sind die Rauhnächte?
Die Wintersonnenwende am 21. Dezember, die längste Nacht des Jahres, bereitet jedes Jahr auf die Rauhnächte vor. Der offizielle Beginn der ersten Rauhnacht ist allerdings später.
Die Rauhnächte beschreiben die Phase zwischen Weihnachten, genauer Heiligabend, und dem Dreikönigstag am 6. Januar. Sie beginnen den meisten Überlieferungen nach mit der Nacht zum 25. Dezember und enden am 5. Januar um 24 Uhr. So sind es insgesamt 12 Nächte.
Für was stehen die Rauhnächte?
Die 12 Nächte stehen symbolisch für die 12 Monate des nächsten Jahres. Die erste Rauhnacht symbolisiert den Januar, die zweite den Februar und so weiter. Die Rauhnächte sind eine besinnliche Zeit, eine Zeit der Ruhe und derinneren Einkehr.
Es heißt, dass die Träume, die man in den 12 Rauhnächten hat, voraussagen, was in den Monaten des kommenden Jahres passieren wird. So sollen die Träume in der ersten Rauhnacht zum Beispiel Aufschluss darüber geben, womit im Januar zu rechnen ist.
Die Rauhnächte bieten sich aber nicht nur, um sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Sie können auch dazu genutzt werden, mit dem vergangenen Jahr abzuschließen und über das Erlebte zu reflektieren.
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Rauhnächte: Rituale und Bräuche
Auch heute gibt es noch viele Empfehlungen, was Sie tun können, um die Rauhnacht-Magie sinnvoll zu nutzen. Da sie insbesondere für Geist und Seele als Zeit der Reinigung und der Vorbereitung für das Neue gelten, empfiehlt es sich besonders, ungeklärte Angelegenheiten des vergangenen Jahres anzugehen und sich innerlich für das neue Jahr bereit zu machen.
Für jeden Tag bzw. jede der 12 Nächte gibt es bestimmte Aufgaben und Rituale, denen man sich widmen kann, um sich bestmöglich auf das neue Jahr vorzubereiten. Es heißt sogar, dass man in dieser Zeit die Möglichkeit hat, das neue Jahr aktiv mitzugestalten.
Räuchern: Das wichtigste Ritual in den Rauhnächten
Der wohl wichtigste Brauch zu dieser Zeit des Jahres ist das Räuchern. Traditionell können Sie zu Beginn der Rauhnächte Ihre Wohnung räuchern, um die bösen Geister zu vertreiben und positive Energien in Ihr Zuhause einzuladen. Dieses Ritual können Sie beliebig oft während der Rauhnächte wiederholen. Zum Räuchern bieten sich unter anderem Weihrauch oder Salbei an.
Diese Rituale eignen sich ebenfalls für die Rauhnächte:
Putzen und Aufräumen: Eine saubere Wohnung kann die Innenkehr und die Ausrichtung auf das neue Jahr unterstützen.
Meditation: Während der Rauhnächte kann es hilfreich sein, regelmäßig zu meditieren, um die Magie dieser Nächte noch intensiver wahrzunehmen.
Traum-Tagebuch führen: Die Träume zwischen den Jahren vermögen einen Blick in die Zukunft zu geben. Es lohnt sich, schon direkt im Anschluss an die erste Rauhnacht mit einem Traumtagebuch zu beginnen. Notieren Sie Ihre Träume im Idealfall direkt nach dem Aufstehen, um sich an möglichst viele Details erinnern zu können.
Rauhnacht Ritual: „Das Ritual der 13 Wünsche“
Die Anleitung für das folgende Ritual stammt aus dem Buch „Vom Zauber der Rauhnächte“ von Franziska Muri und Vera Griebert-Schröder.
"Das Ritual der 13 Wünsche ist mittlerweile sehr beliebt. Und es ist ganz einfach: Sie zerschneiden ein Blatt Papier in 13 etwa gleich große Streifen und schreiben auf jeden einen Wunsch für das kommende Jahr. Notieren Sie, was Ihnen wirklich wichtig ist, was Sie erreichen möchten, was Sie sich wünschen. Vielleicht wollen Sie auch Wünsche für die Erde mit aufnehmen, für die Natur, für eine spezielle Tierart, für die Menschheit, für bestimmte Regionen. Sie falten diese Zettel und geben sie in Säckchen oder eine Schachtel.
In den Rauhnächten nun ziehen Sie jeden Abend einen Zettel. Sie schauen nicht nach, was darauf steht, sondern lassen ihn gefaltet. Sie wenden sich an die geistige Welt, bitten darum, dass der Wunsch erfüllt wird – und verbrennen den Zettel. Das geht in der Natur in einer kleinen feuerfesten Schale, auf dem Balkon oder zur Not auch am Fenster. Während das Papier in Rauch aufgeht, steigt Ihr Wunsch in die geistigen Sphären auf, wo man sich bestmöglich um ihn kümmern wird. Die Asche können Sie in die Erde oder in einen Blumentopf geben.
Nach zwölf Nächten wird ein einziger Zettel übrig bleiben. Den können Sie am 6. Januar feierlich entfalten und lesen. Es ist der Wunsch, um den Sie sich selbst kümmern sollten, wenn er in Erfüllung gehen soll."
Im Interview erklärt Franziska Muri noch mehr zu den Ritualen während der mystischen Zeit der Rauhnächte.
Interview mit Franziska Muri, Autorin und Expertin für Rituale der Rauhnächte
Franziska Muri, Kultur- und Geisteswissenschaftlerin, schrieb mit Vera Griebert-Schröder drei Bücher zum Phänomen der Rauhnächte. Die Expertin erklärt spannende Fakten rund um diese magische Zeit und gibt Tipps, wie diese Tage und Nächte für Sie zu einem wunderbaren Erlebnis werden. Im Interview mit Astrowoche.de beantwortet sie die wichtigsten Fragen zum Thema Rauhnächte und wie diese am besten genutzt werden können.
Wie bereitet man sich am besten auf die Rauhnächte vor?
Ich würde sagen: freudig und entspannt. Letztlich geht es vor allem darum, sich bewusst zu machen, dass die Zeit »zwischen den Jahren« etwas Besonderes ist und dass man sie für sich nutzen möchte. Dann kann man sich überlegen, wie man das tun will. Vielleicht überlegt man sich ein kleines Ritual, das man täglich machen will – zum Beispiel ein wenig räuchern, eine Kerze anzünden und sich einfach für ein paar Minuten davorsetzen und der Stille lauschen.
Vielleicht noch ein wenig reflektieren, wo man im Leben steht und was einem künftig wichtig ist. Man kann sich auch ein Thema auswählen und es die gesamten Rauhnächte hindurch in sich bewegen – etwas Berufliches oder Familiäres vielleicht.
Gibt es ein Brauchtum oder Rituale, die währenddessen besonders empfehlenswert sind?
Es gibt einige alte Bräuche für diese Zeit, die wir auch heute noch – auf eine zeitgemäße Weise – anwenden können. Wir können jede Nacht ein Kerzenlicht ins Fenster stellen, sinnbildlich dafür, dass wir das Licht in dieser dunklen Phase bewahren wollen. Auch das Orakeln bietet sich an, denn man sagt, dass man in dieser Zeit einen Blick in die Zukunft erhaschen kann.
Jede Rauhnacht entspricht einem Monat des kommenden Jahres. Und so kann man in der ersten Rauhnacht vielleicht eine Tendenz für den Januar erahnen, in der zweiten für den Februar und so weiter. Wenn wir zum Beispiel eine Orakelkarte ziehen, dann werden wir bei ihrem Anblick zu Assoziationen darüber kommen, was für uns in diesem Zeitraum bedeutsam sein könnte. Das schafft Orientierung und außerdem eine schöne Nähe zu sich selbst und den eigenen tieferen Absichten im Leben.
Kann es mit Rauhnächte-Ritualen auch gelingen, das kommende ganze Jahr positiv zu beeinflussen?
Ja, das könnte man so sagen. Wir haben natürlich nicht in der Hand, was uns geschieht. Doch wir können sehr wohl beeinflussen, wie wir damit umgehen. Wenn wir uns die Gelegenheit schenken, einmal ganz bei uns selbst anzukommen, bei dem, was uns wirklich wichtig ist, was für uns zählt, dann können wir unser kommendes Jahr viel stärker darauf ausrichten. Und auf diese Weise werden wir natürlich auch entsprechende Dinge erleben. Unser Fokus ist klarer. Ihn zu schärfen, dafür eignen sich aus meiner Erfahrung die Raunächte sehr gut – einfach weil sie ein wenig dem Alltag entrückt sind. Zumindest, wenn wir das zulassen oder bewusst fördern.
Hat es einen Einfluss auf das Jahr, wenn man die Rauhnächte und ihre Existenz ignoriert oder gar nicht kennt?
Nun ja, wenn wir uns nicht bewusst machen, worauf wir uns fokussieren wollen, was für uns zählt, dann können wir dem natürlich auch nicht so ein Gewicht in unserem nächsten Jahr geben. Ich glaube aber nicht, dass man dafür die Raunächte kennen muss. Für sehr viele Menschen ist diese Zeit sowieso eine gute Gelegenheit zur Selbstreflexion. Einige Menschen neigen offenbar mehr dazu als andere und die werden eine solche Zeit einfach ganz intuitiv dafür nutzen, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen, wie es so schön heißt. Ein Jahr endet, ein neues steht vor der Tür – das ist ganz natürlich eine Pause im hektischen Lebensfluss, bei der sich sehr viele Menschen Fragen stellen. Ich selbst habe das auch schon getan, bevor ich die Tradition der Raunächte kannte. Als ich sie dann kennenlernte, hat das mein bewusstes Mit-mir-und-den-Kräften-Sein einfach noch einmal deutlich verstärkt.
Träume sind sehr wichtig in dieser Zeit, sagt man. Wie geht man mit den Träumen während der Rauhnächte um?
Wir sagen heute, dass unsere Träume aus dem Unterbewusstsein stammen. Früher hätte man wohl eher gesagt, dass die Wesen der geistigen Welt sie uns zuflüstern – und die finden der Tradition nach in dieser besonderen Zeit der Raunächte einen viel leichteren Zugang zu uns. In jedem Fall können wir die Träume als wichtige Botschaften für uns ansehen. Es ist wie mit dem Orakeln: Was wir in der ersten Rauhnacht träumen, kann uns schon ein wenig Aufschluss über das Geschehen im Januar bringen, der Traum der zweiten Nacht für den Februar und so weiter. Vielleicht können wir uns nicht an alle Träume erinnern, aber an die wichtigen bestimmt.
Was kann man aus den Rauhnächten mit ins neue Jahr nehmen?
Wenn man diese Zeit für sich zum Runterfahren, zur Reflexion und zur Neuausrichtung nutzt, gewinnt man sicherlich eine ganze Menge Schätze. Neue Kraft, Erkenntnisse, Träume, vielleicht Ahnungen oder die Idee für konkrete Vorhaben. Es lohnt sich, während der Rauhnächte ein Tagebuch zu führen und dort zu notieren, was einem an den einzelnen Tagen wichtig war, was man erlebt hat, welche inneren Impulse auftauchten, was gut lief und wofür man dankbar war. Wir haben ein solches Tagebuch mit sehr schönen Collagen und vielen Anregungen auch als Buch herausgebracht, zum selber Ausfüllen an vielen Stellen: »Meine allerschönsten Rauhnächte«.
Ob man dieses Buch verwendet oder einfach ein Notizheft: Die Eindrücke, die man während der Zeit zwischen den Jahren notiert, kann man dann in den Monaten des kommenden Jahres immer wieder einmal hervorholen. Sie können eine gute Stütze und Orientierungshilfe sein. Und sie können ein Anker sein, der uns immer wieder mit dem Zauber der Rauhnächte verbindet, mit dieser Zeit, in der so vieles anders schien, ruhiger, mehr aus der Tiefe kommend.
Sie möchten noch mehr zum Thema Rauhnächte erfahren? Dann erwerben Sie das Buch "Vom Zauber der Rauhnächte: Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren" von Franziska Muri und Vera Griebert-Schräder (Irisiana Verlag, 10 Euro) online.
Bedeutung und Ursprung der Rauhnächte
Ihren Ursprung haben die Rauhnächte in der Geschichte der Kelten und Germanen. Die 12 Nächte ergeben sich aus der Differenz der Tage zwischen dem Mondjahr (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage). Die Kelten führten die elf Tage und die daraus folgenden 12 Nächte zwischen den beiden Kalendern ein. Sie sahen diese 12 Nächte als etwas Übersinnliches an, da sie eigentlich nicht existierten. Daher rührt auch die magische Kraft, die den Rauhnächten heute noch zugesprochen wird.
Der Begriff der Rauhnacht stammt nicht etwa von dem Wort „rauh“, sondern von „Rauch“ ab. Der Zeitraum zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag war früher von unheimlicher Dunkelheit geprägt. Die Menschen räucherten ihre Häuser und Wohnungen aus, um böse Geister und Dämonen zu vertreiben.
Eine andere Erklärung bezieht sich auf die damalige Bedeutung des Wortes „Rauch“ als etwas Pelziges oder mit Fell Bedecktes. Das bezieht sich auf die Felle, die die Perchten, die damals lebten, getragen haben.
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