Wie kann ich erkennen, ob er zu mir passt?
Die Frage ist, ob es so etwas wie einen Seelenpartner, einen Animus bzw. eine Anima gibt, einen Menschen, den wir immer riechen und dem wir immer wieder verzeihen können, fast egal, was passiert. Und ja natürlich, solche Paare gibt es, bei denen die Liebe bis zum Tod und darüber hinaus besteht. Es gibt ältere Paare, die immer noch Herzklopfen haben, wenn ihr Partner von einer Reise zurückkehrt. Eine solche Liebe ist ein Geschenk Gottes. Wir dürfen nicht selbstverständlich davon ausgehen, dass wir die eine große Liebe finden, aber wir können uns durch unser Leben und vor allem durch den Glauben an die Liebe ihr annähern. Auch in der Liebe ist es am wichtigsten, aus Niederlagen, sprich Trennungen, zu lernen. Sie ebnen uns erst den Weg zu dem passenden Partner, sofern wir bereit sind, sie zu verarbeiten.
Jede Trennung ist wie ein schwieriger Planeteneinfluss, der ja übrigens auch ganz real im Zuge dieser auftaucht. Nur diese krisenhaften Lebensabschnitte geben uns die Chance, zu erkennen, was wir in unserer vergangenen Beziehung möglicherweise falsch gemacht haben und was wir in Zukunft ändern können. Trennungen lassen uns radikal an die persönlichen Grenzen stoßen und decken schonungslos unsere Schwächen auf, was uns erst einmal viel Selbstbewusstsein kosten mag. Vor allem, wenn wir verlassen wurden. Wir fühlen uns nicht mehr so großartig wie einst. Doch, um es gar nicht oft genug wiederholen zu können, darin liegt die Riesenchance. Denn jetzt haben wir auch eine wesentlich größere Bereitschaft, da hinzuschauen, wo es weh tut und wo wir früher die Augen verschlossen hatten.
Diese neue Offenheit ist wie ein tiefer Seufzer der Seele, die trotz allem Schmerz nun allmählich wieder frei zu atmen beginnt, die das neue Leben in sich aufsaugt. Die Gefühle sind jetzt frischer und tiefer als je zuvor. Man will jetzt auch ein anderer Mensch sein. Und das ist gut so. Wir müssen uns erst selbst finden, bevor wir unseren Seelenpartner erkennen können. Wichtig ist nur, dass wir diese Offenheit mitnehmen, konservieren, bewusster zu leben beginnen, um der Liebe in Zukunft eine Chance zu geben. Wenn dann Venus oder Glücksplanet Jupiter den Bereich der Liebe und der Partnerschaft in unserem Horoskop durchqueren, ja dann wächst auch die Chance, einer Seele zu begegnen, die zu einem gehört.
Nicht so groß sind die Chancen allerdings dann, wenn jemand nicht bereit ist, aus dem Vergangenen seine Lehren zu ziehen und sich persönlich zu wandeln. Ohne Einsichtsfähigkeit wiederholen sich Beziehungen, die immer wieder an den gleichen Themen scheitern. Wer eine glückliche Beziehung anstrebt, darf nicht nur auf die Hilfe der Sterne hoffen, er muss sich vielmehr auf den oftmals steinigen und steilen Weg der oft schweren Erfahrungen begeben, um sein Ziel zu erreichen. Und er muss trotz Niederlagen und Enttäuschungen weiterhin bereit sein, Risiken einzugehen. Ohne sie kommt keine Liebe zustande.
Der Ausgang, ob eine Beziehung klappt, ist immer offen, auch wenn man seinen Seelenpartner gefunden hat. Denn die Liebe ist nichts, was wir festhalten können. Wir haben sie nicht erworben, um sie dann zu besitzen. Sie kommt und geht, wie es ihr gefällt. Wir dürfen uns deshalb in einer Beziehung niemals zurücklehnen und schon gar nicht unseren Partner als Besitz betrachten. Das würde jede Liebe töten. Möglicherweise kann man seinen Partner kontrollieren, aber niemals seine Gefühle. Wir sind in jedem Augenblick unserer Beziehung dazu aufgerufen, an uns selbst und unserer Beziehungsfähigkeit zu arbeiten.
Allemal besser ist es, alleine zu sein, als in einer schlechten Beziehung zu verweilen. Viele Menschen blockieren sich und ihr Leben, indem sie eine Beziehung nicht auflösen, die nicht mehr sein soll. Möglicherweise gibt es finanzielle Gründe, oft spielen gemeinsame Kinder eine Rolle, manche besitzen auch einfach nicht den Mut, jemanden zu verlassen, viele sind nur zu bequem, und nicht selten werden all diese Gründe gemeinsam vorgeschoben, um ein nicht gehen können zu begründen. Diese Menschen erscheinen nicht selten beim Astrologen, in der Hoffnung, dass er ihnen nun sagt, wann der Traumpartner endlich erscheint und sie aus diesem Dilemma rettet.
Doch ganz ehrlich: Das kommt zwar vor, die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht sehr groß. Für unsere wahre Liebe müssen wir auch bereit sein, in Vorleistung zu gehen. Von einem sicheren Nest in das nächste zu wechseln, ist ein Wunsch, der zwar verständlich ist, der in aller Regel aber nicht aufgeht. Denn manchmal brauchen wir diese Situation der Unsicherheit, des Alleinseins, um uns selbst wieder neu zu entdecken und zu finden. Erst dadurch begeben wir uns auf den Weg zu unserem Seelenpartner und erkennen ihn.