Frage der Woche: Können Freunde die Familie ersetzen?

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Foto: konradbak
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Sonne und Saturn im Trigon rücken zwischenmenschliche Beziehungen in den Fokus

Jede Woche beantworten wir eine Frage der Woche aus astrologischer Sicht. Diese Woche: Können Freunde die Familie ersetzen? Sonne und Saturn im Trigon drängen zu der Frage.

Eine interessante Frage, zu der wohl jeder eine andere Ansicht hat, je nachdem, wie die eigene Lebensgeschichte aussieht. Sonne und Saturn fordern in dieser Woche auf, sich über das Thema verbindliche Beziehungen einmal Gedanken zu machen:

Können Freunde die Familie ersetzen? Es gibt zwei mögliche Sichtweisen: Ja und Nein.

JA.

Oder um es einmal ganz deutlich zu sagen: Das ist bereits häufig der Fall. Dafür gibt es natürlich handfeste Gründe: die im Beruf oft verlangte Mobilität, die einen von der Familie trennt, und die niedrigen Geburtenraten hierzulande. Ein Einzelkind, womöglich noch mit zwei Einzelkindern als Eltern, hat in der Regel keine Geschwister, Tanten, Onkel und Cousins, also kein großes familiäres Geflecht aus Familie und Verwandtschaft. Wer dann noch selbst kinderlos durchs Leben geht, womöglich als Single, steht irgendwann ganz ohne Familie da und sucht seine verbindlichen Beziehungen eben im Freundeskreis.

Viele verpassen auch den richtigen Zeitpunkt für die Gründung einer eigenen Familie: Bis Anfang oder Mitte 30 ist man zwangsläufig mit Beruf und Karriere beschäftigt, oft scheitert genau dann die erste langjährige Beziehung. Nun beginnt die komplizierte Suche nach einem Partner, mit dem man sich mehr als nur einen Flirt vorstellen könnte. Und das ist heutzutage gar nicht so einfach, obwohl es dank Internet noch nie so viele Möglichkeiten gab, jemanden kennenzulernen. Aber die Erwartungen sind gestiegen, so leicht bindet man sich nicht mehr, wenn es da draußen vielleicht doch noch was Besseres gibt. Jahre können vergehen, bis das Thema Kinder nicht mehr aktuell ist.

Je älter man wird, umso dankbarer ist man dann auch über gute Freunde, die einem zur Seite stehen. Auch räumliche Trennung ist für Freunde kein Problem, immerhin gibt es moderne Wege der Kommunikation, von Facebook bis zu Videotelefonaten.

Deshalb sprechen Soziologen bei Freundschaften auch gerne von einer zweiten Familie. Umfragen ergaben: Für 92 Prozent der Bevölkerung und für 95 Prozent der Singles gehören Freunde zur persönlichen Lebensqualität dazu, vor ein paar Jahren waren es noch 83 Prozent.

Ob man später im Alter bereit ist, Freunde zu pflegen oder sich von ihnen pflegen zu lassen, steht auf einem anderen Blatt. Tatsache ist, selbst Senioren knüpfen noch munter neue Freundschaften. Warum auch nicht? Freunde sind nicht die bessere Familie, aber sie sind der Rettungsanker in einer Zeit, in der alles in Bewegung ist – Familien können ebenso auseinanderbrechen wie Beziehungen. Hauptsache, man hat jemanden, bei dem man sich geborgen und aufgehoben fühlt.


NEIN.

Oder wie es immer so schön heißt: Blut ist dicker als Wasser. Da, wo es noch eine funktionierende Familie gibt, ist sie durch nichts zu ersetzen. Schon gar nicht für Kinder und Jugendliche, sie brauchen Halt und Struktur durch feste Bezugspersonen, und das sind – auch bei Alleinerziehenden – Eltern(-teile), Großeltern, Tanten, Onkel und Geschwister.

Aber was ist, wenn sich die Eltern trennen, wenn der eine wegzieht und eine neue Familie gründet oder einen Partner findet, der selbst schon Kinder hat? Das ergibt dann die berühmten Patchworkfamilien. Statistiken besagen, dass rund 13 Prozent aller deutscher Familien mit Kindern nach dem Patchwork-Prinzip zusammengesetzt sind. Das kann hervorragend klappen und sogar Vorteile für die Kinder haben. Im besten Fall erweitert sich der Familienverbund zu einer großen, liebevollen Gemeinschaft, die die großen Feste wie Ostern und Weihnachten zusammen feiert.

Es kann klappen, muss aber nicht, man schätzt, dass rund zwei Drittel dieser Kinder im Laufe des Lebens den Kontakt zu einem Elternteil verlieren. Das passiert natürlich auch in der "klassischen" Familie. Wenn die Familie übers ganze Land oder gar über die ganze Welt verstreut ist, erfordert es schon Zeit und Mühe, die Verbindung zu halten.

Und man muss bereit sein, auch mal über etwas hinwegzugehen. Selbst wenn der Sohn schon 40 ist, Eltern sehen in ihm nach wie vor ihr Kind, da fallen dann auch mal kritische Worte, wie sie der Erwachsene sonst von keinem mehr hört. Umgekehrt ist es aber auch nicht angenehm, wenn die Kinder sich jede Einmischung verbitten, obwohl man nur zu gern seine Erfahrungen weitergeben möchte.

Und doch, wenn es hart auf hart kommt, ist die Familie das Einzige, worauf es ankommt. Der Fels in der rauen Brandung des Lebens.

Saturn steht derzeit im Zeichen Schütze, und rückt genau diese Themen in den Vordergrund: Verantwortung, Werte und Moral. In dieser Woche verbindet sich dieser Saturn mit der Sonne im Widder. Ein eindeutiger Appell, sich mit Einsatz und Leidenschaft um die zu kümmern, die einem nahestehen. Oder zumindest zu überlegen, was wichtiger ist: die Freizeit oder die Familie.

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