Hilft Astrologie gegen Angst?
In dieser Woche geht Chefastrologe Michael Allgeier der Frage nach, ob die Astrologie bei Angst helfen kann.
„Was mich erschreckte, das kam über mich. Wovor mir bangte, das traf mich auch.“ Das sprach Hiob, nachdem er über Nacht seinen Reichtum eingebüßt hatte und krank und elend dahinsiechte. Seine Ängste hatten sich verwirklicht. Ähnlich geht es vielen Menschen in Deutschland. Sie wissen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Der Sozialstaat ist nicht mehr konkurrenzfähig. Die Versorgungs- und Sicherheitsgesellschaft ist an ihrem Ende. Der Sozialstaat hat bisher eine großzügige Grundversorgung sichergestellt. Wer mehr will, kann sich gegen jede Form eines Schicksalsschlags zusätzlich versichern.
Doch hinter jeder Versicherung steckt eine große Befürchtung, steckt Angst.
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In jedem von uns steckt das Bedürfnis nach Sicherheit. Ohne aktiv Vorsorge zu betreiben, wären wir verantwortungslos, leichtfertig. Gerade wir Deutschen neigen aber dazu, immer und überall Unheil zu wittern, uns Sorgen über unsere Zukunft zu machen. Aber sagen Sie mal ehrlich: Wie oft hat jeder von uns im Nachhinein schon erfahren dürfen, dass die Sorgen, die er sich gemacht hat, völlig unnötig waren?
Aber wir lernen nicht daraus. Immer wieder berichten Hilfesuchende, die bei uns erscheinen, dass sie nicht schlafen können, weil in dem Moment, wo sie sich abends schlafen legen, die Sorgen im Kopf zu kreisen beginnen, was der morgige Tag, was die nähere Zukunft an furchtbaren Dingen bringt. Doch können wir mit diesen sorgenvollen Gedanken irgendetwas verändern, verbessern, Unheil von uns fernhalten? Wenn dem so wäre, würden sich die vielen schlaflosen Nächte ja lohnen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Jeder Gedanke hat eine auf seine Verwirklichung gerichtete Kraft. Wer viel an Unheil denkt, wird es erfahren. Wem es dagegen gelingt, heiter, gelassen und mit einem Gefühl der Dankbarkeit für den zurückliegenden Tag einzuschlafen, schafft die besten Voraussetzungen dafür, dass alles gut wird.
Menschen, die bewusst leben, wissen, dass wir unser Leben und unser Schicksal bis zu einem gewissen Punkt selbst gestalten können. Das geistige, hermetische Gesetz besagt: „So innen, so außen“. Das heißt, so wie wir uns innerlich polen, so offenbart sich für uns auch das Leben. Gute Gedanken und Zuversicht ziehen Glück an, Liebe zieht Liebe an, negative Gedanken und Neid ziehen Unglück an, Dunkles zieht Dunkles an, Hass zieht Hass an, Angst zieht Angst an und Aggressivität zieht Gewalt an.
Begeben wir uns zu sehr in die negative Spirale, führt diese unweigerlich in Angst, Depression, Unglück und Krankheit und ist nur noch schwer zu stoppen. Deshalb ist es so wichtig einzuhalten und umzukehren, wenn wir merken, dass diese destruktive Spirale beginnt Besitz von uns zu ergreifen. Wir dürfen nicht die Gründe für unsere Not im Außen oder gar bei anderen Menschen suchen, sondern müssen in erster Linie immer auf uns schauen. Das zumindest lehrt uns unser Horoskop, das uns letztlich zu Selbstverantwortung ermahnt.
Das geistige Gesetz „So innen, so außen“ und, wenn wir noch die Sterne hinzunehmen, „So unten, so oben“, ist jahrtausendealt, und wir haben es uns immer noch nicht angeeignet. Es fehlt uns das (Selbst)vertrauen, der Glaube an unser höheres Selbst, das Vertrauen in eine geistige Führung. Viele glauben heute nur noch an die Naturwissenschaft, den „Gott“ unserer Zeit. Und unsere Eltern haben uns mit der Erziehung ihre schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit mitgegeben. In dem Maße, wie wir ihre Gefühle von Angst und Resignation verinnerlicht haben, werden wir auch Enttäuschungen erleben, die uns bei der Suche nach Glück und Erfüllung im Wege stehen. Je stärker wir diese negativen Gedanken zulassen, desto stärker lasten sie auf uns und werden irgendwann zum Fluch, den wir gegen uns selbst richten. Und irgendwann verflucht man sich selbst und hat damit keine Chance, noch einmal auf die Sonnenseite des Lebens zu gelangen.
Moderne Autosuggestion lehrt, dass jeder Gedanke, der von starken Emotionen begleitet wird, die Tendenz hat, sich zu verwirklichen. Das heißt wir müssen unser Selbstvertrauen und unsere Entfaltungskraft, symbolisiert in unserem Horoskop durch die Sonne, auf unsere emotionalen Bedürfnisse (Mond) abstimmen und dann die Chancen, die sich uns im Leben bieten, erkennen (Merkur) und mit zielgerichtetem und disziplinierten Energieeinsatz (Mars / Saturn) verwirklichen.
Wenn uns das gelingt, haben wir keine Angst mehr vor möglichem Unheil in der Zukunft, denn Krisen sind nur so stark, wie sie den Lebensweg eines Menschen korrigieren müssen, um ihn wieder zu sich selbst zu bringen, ihn authentisch zu machen. So erwerben wir uns eine innere Sicherheit und brauchen keine übertriebenen Sicherheiten in Form von Versicherungen oder staatlicher Hilfe für die Zukunft. Wer das, was ihm widerfährt, als Information über die Befindlichkeit seiner Seele begreift, lebt bewusst und geht achtsam und eigenverantwortlich mit seinem Leben um. Er nimmt alles, was ihm widerfährt, dankbar an.
Die Wirklichkeit lehrt uns aber, dass dies ein langer Weg ist. Auch kluge und erfahrene Menschen werden immer wieder von unnötigen Ängsten geplagt und verführt. Das ist nur allzu menschlich und zwischen dem, was wir anstreben und dem, wo wir wirklich stehen, besteht oft eine Kluft.
Kann uns die Astrologie von unseren Ängsten befreien, ist eine Frage, die eigentlich in die falsche Richtung zielt. Denn manche Menschen werden erst richtig paranoid und ängstlich, wenn sie sich zu sehr mit der Astrologie auseinandersetzen. Sie sehen dann hinter jedem schwierigen Transit eine Falle, eine große Gefahr, die ihr Leben bedroht, und fangen an furchtbar negativ zu denken und in die Zukunft zu schauen. Auch die Astrologie kann bei falschem Umgang also schnell in die Negativspirale abdriften lassen.
Bei richtigem Umgang mit ihr kann sie allerdings tatsächlich sicherer machen, Halt geben und unnötige Ängste verscheuchen helfen. Richtig bedeutet, die Astrologie als Hilfe und Wegweiser zu nutzen. Anhand unseres Horoskops und den planetarischen Einflüssen darauf können wir unsere Aufgaben erkennen, die es zu bewältigen gibt. Natürlich haben hier die schwierigen Transite, vor allem die der langsam laufenden Planeten Saturn, Neptun, Uranus und Pluto, die uns eben viel Angst machen können, eine besondere Aufgabe, da sie die Dringlichkeit einer Aufgabe, eines Lebensthemas enorm betonen.
Aber gerade die Konfrontation mit Problemen und Ängsten und deren bewusste Aufarbeitung ist das, was uns letztlich weiterbringt und stark macht. Die Astrologie kann uns, sofern wir das Horoskop richtig verstehen und deuten, bei der Bewältigung unserer Ängste helfen, da sie Hintergründe aufdeckt, Erklärungen liefert und möglicherweise auch den Sinn schwieriger Lebenssituationen erkennen lässt. Aber, wir müssen wachsam bleiben. Reine Jahrmarktastrologie, wie sie heute vielfach angeboten wird, arbeitet oft ebenso mit den Ängsten von Menschen wie manche Hellseher und Wahrsager, die nicht unbedingt das Heil ihres Klienten im Auge haben.
Die Sternzeichen und Ihre typischen Ängste in Stichworten
- Widder: Angst einen Konkurrenzkampf zu verlieren
- Stier: Angst vor Geldverlust
- Zwillinge: Angst, nicht ernst genommen zu werden
- Krebs: Angst, seine Familie zu verlieren
- Löwe: Angst, privat und beruflich zu versagen
- Jungfrau: Angst vor Krankheit und Ansteckung
- Waage: Angst vor Einsamkeit und Zurückweisung
- Skorpion: Angst vor unerkannten Feinden und verborgenen Fallen
- Schütze: Angst vor Bedeutungslosigkeit
- Steinbock: Angst, seine beruflichen Ziele nicht zu erreichen
- Wassermann: Angst, aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden
- Fische: Angst, das Leben nicht bewältigen zu können
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