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Neptun im Transit zum Geburtssaturn: Er verändert uns alle

Mit Neptun im Transit zum Geburtssaturn wird eine Zeit der Veränderung eingeläutet. Chefastrologie Michael Allgeier erklärt, wie Sie diese richtig nutzen. 

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Der Neptun-Transit in Konjunktion, Quadrat oder Opposition zu unserem Geburtssaturn kennzeichnet eine Zeit der Unsicherheit, in der vieles, worauf man sich lange verlassen hatte, worauf gebaut wurde, infrage gestellt wird. Einst große Ziele rücken in weite Ferne, hinterlassen ein Gefühl der Enttäuschung und der Leere. Entweder man sammelt sich und greift von Neuem an, oder man versinkt in Trostlosigkeit.

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Die Bedeutung von Neptun im Transit zum Geburtssaturn

Saturn ist die Struktur, die wir versuchen, unserem Leben zu geben, durch das jahrelange Verfestigen von Lebensumständen. Dazu gehören unser Wohnen, unsere Beziehung, unsere Tätigkeit, unsere Ziele. Unser Saturn ist so etwas wie unser Schutzschild nach außen, mit dem wir feindliche Einflüsse vom Leben abhalten. Saturn gibt uns Sicherheit im ganz realen und notwendigen Existenzkampf. Man kann sich wohl gut vorstellen, was passiert, wenn nun Neptun erscheint und in einem längeren, oft Monate oder gar Jahre anhaltenden Prozess all das auflöst, woran wir uns festgehalten und worauf wir uns verlassen haben.

Neptun ist das Symbol für das unendliche Meer, der Planet der Auflösung, der vor allem in einem spannungsgeladenen Transit die festen Mauern Saturns zu untergraben beginnt, bis sie endlich bröckeln und einstürzen. Eine große Krisenzeit kann daraus entstehen. Manchmal fühlen wir uns während dieser Transite dem Leben und seiner Willkür schutzlos ausgeliefert, was resignative Gefühle oder sogar depressive Verstimmungen aufkommen lässt.

Neptun im Transit zum Geburtsmars: Wenn wir uns plötzlich schwach und mutlos fühlen

Die Wirkung auf Liebe, Beruf und Gesundheit

Vor allem, wenn wir gerade beruflich oder privat keine Ziele, keine Perspektive mehr sehen bzw. diese aus den Augen verlieren, kann uns das ziemlich bedrücken. Wir müssen jetzt mit Unsicherheiten leben, die fast etwas Zermürbendes haben können und die uns verzweifelt nach Auswegen suchen lassen. Treffen diese Transite das Thema Liebe und Partnerschaft, wird ein Ausweg oftmals in einer Trennung gesehen und gesucht. Man ist enttäuscht und deprimiert darüber, dass sich vieles, was man sich von der Partnerschaft erhofft hat, nicht eingetroffen ist.

Es kann aber auch sein, dass man sich in einer Partnerschaft befindet, in der sich unbewältigte Probleme so stark angehäuft haben, dass es nun zu einer schleichenden Entfremdung, zu einer zunehmenden Distanz kommt. Es wächst der Zweifel, ob die aktuelle Beziehung noch die richtige ist.

Rühren diese Transite dagegen das Thema Beruf an, dann befinden wir uns jetzt in einer Phase, in der wir eben keine lohnenden Ziele mehr sehen und in der wir uns vielleicht mit unserem aktuellen Beruf oder der beruflichen Situation nicht mehr identifizieren können. Auch hier kann die Enttäuschung groß sein, da all das, was aufgebaut bzw. perspektivisch erhoffte wurde, nun in weite Ferne rückt. Manche stehen vielleicht sogar vor dem Nichts, müssen beruflich noch einmal ganz von vorne anfangen.

Natürlich können diese düsteren Stimmungen während dieser Transite geradewegs in Krankheiten hineinführen. Neptun kann zusätzlich bereits vorhandene Schwachstellen des Körpers, angezeigt eben durch Geburtssaturn, weiter schwächen und destabilisieren. Da Saturn mit unserem Sicherheitsgefühl und unserem Sicherheitsdenken verknüpft ist, können die Auflösungserscheinungen und Verwirrungen, die Neptun erzeugt, zu größerer Lebensangst oder gar Depression führen.

Manche Menschen bekommen unter diesen massiven Neptun-Transiten zu ihrem Saturn das Gefühl, als könnten sie die Realität nicht mehr greifen, als würde die Wirklichkeit vor ihnen verschwimmen. Viele Probleme, die man jetzt hat, entstammen einfach nur der übermäßigen Fantasie und Einbildung (Neptun), die sich mit Ängsten und Befürchtungen (Saturn) mischen. Viele Probleme sind also „hausgemacht“ und in Wirklichkeit gar nicht so schlimm, wie sie unter diesen Transiten, die vielfach auch eine rein psychische Wirkung haben, erscheinen.

Neptun-Transit zur Geburtsvenus: Grenzenlose Liebe und tiefe Enttäuschung

Warum diese Neptun-Transite auch eine Chance sein können

Warum tut uns Neptun so etwas an? Was steht hinter seinem „Angriff“ auf Saturn, unsere Sicherheit und Lebensgrundlage? Nun, vermutlich ist Saturn zu hart geworden. Man könnte auch sagen, dass das Leben, so wie wir es uns eingerichtet haben, zu starr, zu unbeweglich geworden ist und in einer Einbahnstraße zu laufen scheint, in der es keine Umkehr gibt.

Neptun im Spannungswinkel macht das, was in unserem Leben längst überfällig ist: Er löst festgefahrene Lebensstrukturen, die uns keine wirkliche Perspektive mehr bieten, auf. Jeder, der von einem dieser Transite betroffen ist, wird selbst am besten erkennen und deutlich spüren, in welchem Lebensbereich dieser Prozess abläuft. Und wie können wir diesen Transiten begegnen? Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort: Wir müssen Vertrauen ins Leben und in unsere innere Führung finden. Das ist jetzt wichtiger denn je.

Diese Zeit ist insgesamt gesehen mit der großen Chance verknüpft, sein Leben nach einer Zeit der Ungewissheit selbst wieder mehr in die Hand zu nehmen und zu prägen. Der Weise regiert seine Sterne, heißt es. Wir selbst können durch Wachheit und Bewusstheit bestimmen, in welche Richtung unser Leben laufen soll. Brauchen wir nur viel Geld, um uns gut zu fühlen oder auch eine Tätigkeit, mit der wir uns identifizieren können? Brauchen wir einen Partner, der nur für uns da ist, oder auch einen, mit dem wir gemeinsam etwas Größeres im Leben bewegen können?

Es tauchen in dieser Zeit viele unterschiedliche Fragen auf, für deren Beantwortung wir uns viel Zeit lassen sollten und auch dürfen. Denn eines ist klar: Die schnellen Entscheidungen und Veränderungen gehen mit diesen Transiten normalerweise nicht einher. Es geht darum, in Kontakt mit unserer inneren Führung zu treten. Das ist das, was uns die schwierigen Transite sagen wollen.

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Artikelbild und Social Media: Aphelleon/iStock