Allgeiers Astrowissen

Neptun-Transit zur Geburtsvenus: Grenzenlose Liebe und tiefe Enttäuschung

Diese Woche erklärt uns Chefastrologe Michael Allgeier wie Neptun und Venus uns Liebe, aber Enttäuschung zu gleich bringen können.

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Ein Neptun-Transit im Quadrat, in Konjunktion oder in Opposition zu unserer Geburtsvenus schlägt sich in erster Linie auf unser Liebes- und Gefühlsleben nieder. Da ist zum einen die Erwartung einer großen Liebe, zum anderen aber die Gefahr maßloser Enttäuschung. Der Grund: Wir neigen in diesen Zeiten dazu, unser Idealbild von einem Partner in einen Menschen hineinzuprojizieren, das dieser niemals erfüllen kann. Wir lernen in dieser Zeit, dass wahre Liebe keine Egonummer sein kann.

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Venus und Neptun: Die Planeten der Liebe

Der Neptun-Transit in Konjunktion zu unserer Geburtsvenus ist sicherlich ein schillernder Transit, der zunächst auch sehr harmonisch sein kann, da Venus und Neptun im gewissen Sinne wesensverwandt sind. Beide Planeten haben mit Liebe zu tun. Während Venus die irdische, sinnliche Liebe darstellt, hat Neptun mehr mit der platonischen, vergeistigten Liebe zu tun. Beide Planeten in enger Umarmung in Form der Konjunktion können eine unglaubliche Sehnsucht nach Liebe und Verschmelzung erzeugen.

Ähnlich ist das beim Quadrat und der Opposition Neptuns zur Venus, nur etwas disharmonischer. Hier klaffen Liebesideal (Neptun) und konkretes Liebesverlangen (Venus) doch sehr weit auseinander, so dass Enttäuschungen vorprogrammiert zu sein scheinen.

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Neptun-Transite: Warum Sie nun für Enttäuschungen sorgen können

Kein Mensch kann so perfekt sein und so viel geben, dass er diese extrem hohen Erwartungen erfüllen kann. Es ist die Erwartung der unsterblichen, alle Grenzen und sogar den Tod überwindenden Liebe, die mit diesen Transiten, natürlich auch mit der Konjunktion, einhergehen. Die Gefahr, aus allen Wolken und Träumen unsanft auf den Boden harter Realitäten zu fallen, ist mehr als groß, unabhängig davon, ob man sich jetzt neu verliebt oder sich bereits in einer Beziehung befindet.Wir wünschen uns jetzt die Anima bzw. den Animus, den Idealpartner, die Liebe unseres Lebens, die sich über alle Probleme des Lebens erhebt. Sollte der aktuelle Partner diesem Bild nicht entsprechen, sind wir ebenso maßlos enttäuscht und desillusioniert wie von einer neuen Liebe, die nicht in der Lage sein wird, alle unsere Wünsche und Hoffnungen zu erfüllen.

Neptun ist kein harter Planet, aber die Spuren der Enttäuschungen, die er oft hinterlässt, können uns tief verunsichern, an unserem Selbstwert kratzen und vielleicht sogar den Glauben an die Liebe aufgeben lassen.

Ein Sinn des Lebens scheint darin zu liegen, dass unsere Ideale und in diesem Falle vor allem unsere Liebesideale und -erwartungen, durch die Realität geläutert und letztlich gefestigt werden. Wenn wir unter spannungsgeladenem Neptun-Transit zu unserer Venus nach der ganz großen Liebe streben, werden wir deshalb zwangsläufig erst einmal mit unserem sehr selbstbezogenen und egoistischen Liebesverlangen konfrontiert, das alleine der eigenen Erfüllung dient und den Partner möglicherweise nicht genügend beachten lässt.

Kein Partner ist nämlich ideal, jeder Mensch hat helle wie dunkle Seiten und möchte als ganze, komplette Persönlichkeit gesehen und begriffen werden. Klammern wir bei unserer Liebe die schwierigen Aspekte ihrer Persönlichkeit aus und fangen an, sie unter dem Neptun-Transit zu idealisieren, dann erhalten wir durch das Scheitern der Beziehung, die wie eine Seifenblase zerplatzt, einfach nur die gnadenlose Quittung dafür, dass wir nur unseren Wunsch und unsere Sehnsucht leben wollten, ohne dabei den Partner wahrzunehmen. Wir haben uns auf ein Bild, auf ein Gesicht unseres Partners versteift, der jedoch in Wahrheit viele unterschiedliche Gesichter und Charakterzüge besitzt.

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Wie Sie am besten mit den Transiten umgehen

Neptun lehrt uns, dass unser Liebesvermögen und unsere Wachheit gegenüber dem Leben und anderen Menschen noch nicht so weit sind, wie wir das vielleicht dachten. Er will keineswegs, dass wir den Gedanken an die große Liebe aufgeben. Ganz im Gegenteil will er nur weitere Steine auf diesem Weg beseitigen helfen. Wir müssen selbst entscheiden: Geben wir die Hoffnung auf die große Liebe künftig auf, oder nehmen wir diese Lernerfahrung mit, auf den Weg zu der Liebe, nach der wir schon immer gesucht haben?

Immer werden wir bei diesen Transiten mit unserem Selbstwert konfrontiert. Er scheint ein ganz wichtiger Schlüssel zur wahren Liebe zu sein. Können wir uns selbst annehmen und wertschätzen, sind wir auch in der Lage, andere Menschen so zu sehen und zu akzeptieren, wie sie wirklich sind. Wir müssen uns dann nicht mehr nur auf ein Gesicht konzentrieren, das uns bei unserem Partner gefällt. Wir entdecken noch viele andere schöne Gesichter bei ihm, wunderschöne sogar, in die wir uns immer wieder verlieben können, sofern wir bereit sind, auch in sein weniger schönes, vielleicht sogar hässliches Gesicht zu blicken, in dem sich sein Leid, seine Probleme, seine Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten spiegeln.

Die vermeintlichen Opfer sind unter kritischen Neptun-Transiten die Täter, weil sie nicht bereit sind, wirklich hinzuschauen und nur egoistisch ihren eigenen Träumen hinterherjagen. Neptun zur Venus kann auch anzeigen, dass wir uns in der aufopfernden Liebe gefallen, also für jemanden Leiden und Opfer bringen, obwohl der bzw. die das vielleicht gar nicht will. Auch diese Art der Liebe ist verfehlt und muss enttäuscht werden, damit sich die Augen für echte Liebe öffnen können. Neptun im Transit zur Venus oder durch das 7. Haus gibt uns zumindest die Ahnung, wie groß Liebe sein und was sie bedeuten kann. Nach einem dieser Transite wird die Messlatte für unsere Partnerschaft höher liegen, aber auch das Bewusstsein, dass wir noch viel mehr für die wahre Liebe tun müssen.

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