Allgeiers Astro-Wissen

Sind Widder wirklich so ungeduldig und cholerisch?

In der aktuellen Astrowoche verrät uns unser Chefastrologe Michael Allgeier, ob Widder wirklich ungeduldig und cholerisch sind.

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Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Der Widder gehört, ähnlich wie der Skorpion, zu den Tierkreiszeichen, die extrem stark polarisieren können. Man sagt ihm nach, er sei ungestüm, ja aggressiv, was zumindest nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Schließlich ist Mars, der Kriegsgott, sein Zeichenherrscher und von dieser Energie ist jeder Widder und schon gar der Widder-Aszendent durchdrungen. Böse Zungen behaupten, er sei rücksichtslos, egoistisch, ungeduldig, streitsüchtig, ja sogar brutal und herrschsüchtig. Und ja, all diese negativen Eigenschaften kennt zumindest im Ansatz fast jeder Widder bzw. Widder-Aszendent.

Es scheint, als hätte der typische Widder (wie stark der Widder tatsächlich hervorkommt, kann nur am individuellen Horoskop ersehen werden) nur ein Ziel: sich durchzusetzen, sich zu behaupten, in jeder Konkurrenz tatsächlich der Sieger zu sein. Der klassische Widder-Mann ist der Macho, den manche Frauen schätzen, von dem sich viele aber auch abgestoßen fühlen. Der Widder-Mann ist der Mann alter Prägung, der seine wilde und dominante Männlichkeit noch lebt und der trotz aller Emanzipation der Frau nicht daran denkt, sie zu verstecken. Widder ist ein kardinales Zeichen, das heißt ein Zeichen, das herrschen und führen will, was natürlich auch für Widder-Frauen gilt, die in hundertprozentiger Ausprägung oft etwas maskulin wirken, die typischen „Mannsweiber“ sind, vor allem, wenn es sich um einen Widder-Aszendent handelt.

Der typische Widder ist dominant, ein Führertyp, ein Alphatier, was ihn eben für viele anziehend, für viele aber auch abstoßend macht. Mars ist ein Teil von ihm, weshalb er tatsächlich oft wie dieses Tier, der Widder, auftritt, das mit gesenktem Kopf und Hörnern gegen jeden Widerstand anrennt, bis dieser vor ihm in die Brüche geht. Widder-Menschen können mächtig schreien, ja cholerische Züge entwickeln, regelrecht ausrasten und in mancher Lebensphase wie schaurige Despoten auftreten, vor denen jeder normal tickende Mensch sofort Reißaus nimmt.

Und auch wenn das jetzt hart klingt und wenn kein Mensch so beurteilt werden will: In vielen sogenannten Vorurteilen den Sternzeichen gegenüber finden wir doch zumindest einen Funken Wahrheit, den vielleicht auch die Widder einräumen müssen, die das jetzt lesen und diese eher schattigen Widder-Seiten weit von sich weisen. Es gibt keinen Mensch, der nur gut oder nur böse ist. Es gibt ja auch nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch Blau, Rot, Grün …

Um einen Widder auf einer tieferen Ebene zu begreifen und zu verstehen, warum er diese und jene Eigenschaften besitzt, die eben nicht nur positiv sind, müssen wir zum Ursprung zurück, zur Natur. In der klassischen Astrologie ist die Widder-Sonne, mit der der erste Frühlingsabschnitt startet, erhöht. Widder besitzt die kosmische Energie des Beginnens, des Neuanfangs. Er steht genau richtig am Anfang des Tierkreises, denn er ist es, der dynamisch das Horoskoprad antritt und in Gang setzt.

Er kennt als erstes Zeichen keine Vergangenheit, brauchte noch nie Rücksicht nehmen und kann daher seine urmännliche Schubkraft direkt einsetzen. Sein Auftrag lautet: Volle Kraft voraus! Und sein Antrieb ist sein Wille. Mit ihm beginnt das astrologische Jahr, ein neuer Zyklus der 12 Lebensprinzipien. Er steht für die Geburt, für den Frühlingsbeginn. Alles drängt ans Licht, nach draußen. Menschen, Tiere, Pflanzen. Es herrscht Aufbruchsstimmung, alles steht ungeduldig in den Startlöchern.

Ja, und deshalb ist der Widder so, wie er ist. Er kann stolz darauf sein, dass er stets vorprescht, der Führer, der Pionier zu sein, auch wenn er dabei öfter einmal aneckt. Er ist ja schließlich unter dieser enorm starken Frühlingssonne geboren, die nicht nur neues Leben nach dem langen Winter ankündigt, sondern es auch tatsächlich bewirkt. Ein echter Widder hat das, was vielen fehlt: Lebensmut und Lebenswillen. Dafür darf er auch einmal schroff sein und über uns hinwegpoltern. Dafür überlassen wir ihm gerne die Führung. Was wäre das Leben nur ohne die Widder...

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