Der Einfluss von Mutter und Vater auf die Liebe
Wie die eigenen Eltern zu werden ist für viele Menschen eine Vorstellung, von der sie sich gerne weit distanzieren würden. Doch inwieweit können wir selbst Einfluss darauf nehmen, wie sehr wir unseren Eltern im späteren Leben ähneln werden? Und wie kann eine Partnerschaft dabei helfen?
Wie oft ertappen wir uns dabei, dass wir ganz spontan in einer Situation reagieren und uns auffällt, dass wir genauso wie früher Mutter oder Vater gehandelt haben? Verbinden wir damit gute Erinnerungen, dann ist ja alles okay. Doch oftmals wollten wir nie so werden oder sein wie unsere Eltern. Wenn es dann aber doch so ist, müssen wir uns mit dieser ungewollten Seite akzeptieren? Oder können wir vielleicht doch etwas daran ändern?
Alles ganz anders...
Schauen wir zurück in unsere Herkunftsfamilien, dann wollten die meisten von uns es ganz anders machen. Vor allem die Dinge an unseren Eltern, die uns schon als Kinder genervt und aufgeregt hatten. Alles, nur nie so werden wie Vater oder Mutter! Im Volksmund heißt es ja: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Ist das wirklich so? Schreiben die Gene unsere Persönlichkeit fest? Oder sind es erlernte Muster und Verhaltensweisen, die einen Großteil unserer Persönlichkeit ausmachen? Früher glaubte man, dass die Entwicklung von Intelligenz zu 70 Prozent von den Genen gesteuert würde.
Heute weiß man, dass günstige äußere Bedingungen, positive Förderung und wichtige Bezugspersonen zu 50 Prozent die Ausbildung von Intelligenz mitbestimmen. So sieht z. B. der Entwicklungspsychologe Professor Dr. Peter Zimmermann von der Uni Wuppertal die Familie als Grundausstattung für einen jungen Menschen. „Familie beeinflusst beispielsweise die Bereitschaft, zu lernen. Oder die Fähigkeit, Gefühle zu kommunizieren. Dies wirkt sich bis ins Erwachsenenleben aus, etwa in Partnerschaften. Ob wir ängstlich sind oder nicht, hängt ebenfalls davon ab, was wir vorgelebt bekommen.“
… und doch irgendwie gleich
Ein noch neues Forschungsgebiet ist die Epigenetik, die untersucht, ob und wann Erbinformationen aktiviert werden. Ist dafür das Verhalten der Eltern maßgeblich oder sind es eher äußere Einflüsse, wie z. B. die Umwelt? Hier wurde bei Versuchen mit Ratten, aber auch Menschen, festgestellt, dass mangelnde Fürsorge zu einer lebenslangen Ängstlichkeit sowie einer Überempfindlichkeit bei Stress führen kann. Und anscheinend vererbt sich diese Disposition auch weiter. Allerdings muss dieser Vorgang nicht in einer Sackgasse enden.
So konnte zumindest in Tierversuchen nachgewiesen werden, dass dieses Verhalten durch liebevolle Betreuung wieder rückgängig zu machen ist. In diesem Sinne könnten die ständigen Reibereien und das Wundwerden aneinander auch dem Zweck dienen, die jeweils persönliche Wunde erstmals ins Blickfeld zu rücken. So können alte Muster, die wir unbewusst schon lange mit uns herumschleppen, ans Tageslicht gebracht werden. Und nur, was bewusst ist, kann auch verändert werden.
Der Weg ist dann sicher nicht gerade einfach und ganz sicher auch nicht schmerzfrei. Aber er beinhaltet die Chance, mit dem Partner zusammen eine wirkliche Veränderung des alten Erbes zu bewirken. Trotzdem, unserem familiären Erbe können wir nicht komplett ausweichen. Dazu nochmal Professor Dr. Zimmermann: „Gerade bei intensiven Emotionen agieren wir automatisch. Man führt das fort, was man kennt und in der Familie eingeübt hat – in positiver wie in negativer Hinsicht.“
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Einfluss von Vater und Mutter – wie Sonne und Mond
Astrologisch lässt es sich ganz einfach verdeutlichen, dass wir unserer genetischen Herkunft nicht ausweichen können. So stehen im Horoskop die beiden bedeutendsten Faktoren, Sonne und Mond, für unseren inneren Wesenskern und unseren emotionalen Bereich. Gleichzeitig symbolisieren sie aber auch unseren Vater und unsere Mutter. Sie sind also in dieser Symbolik äußerst eng miteinander verknüpft. Und wenn es für die Bedeutung von Vater und Mutter geht, dann sind es am deutlichsten die Aspekte, die diese Planeten empfangen, die etwas über den Einfluss der Eltern auf das Kind aussagen.
Steht z. B. der Mond im Trigon zu Jupiter, dann vermochte die Mutter ihrem Kind einen grundsätzlichen Optimismus, viel Lebensfreude und auch Selbstvertrauen mitzugeben. Eigenschaften, die absolut förderlich sind und helfen, die Persönlichkeit des Horoskopeigners aufzubauen und zu stärken. Häufig manifestiert sich dieser Einfluss dann als grundsätzlich positive Einstellung zum Leben. Eine Einstellung, die natürlich auch im Bereich einer Partnerschaft von Vorteil ist.
Andererseits kann z. B. ein Quadrat zwischen Sonne und Saturn auf einen sehr strengen, eingrenzenden und Lebenskraft raubenden Einfluss des Vaters hindeuten. Ein Einfluss, der sich im Wesen des Horoskopeigners als Schwermut, Depression, Krankheitsneigung und gebremster Lebensenergie manifestiert. Alles Eigenschaften, die natürlich auch Auswirkungen auf das Partnerleben im negativen Sinne haben werden. Und natürlich ist es klar, dass man derartig einwirkende Persönlichkeitsanteile gerne loswerden möchte. Doch ist das überhaupt möglich?
Nichts ist unmöglich!
Dazu unser Experte, Professor Dr. Zimmermann auf die Frage, ob man sich in Eigenarbeit aus alten Mustern befreien kann: „Das ist möglich, passiert aber nicht so oft. Viel häufiger erleben wir als Entwicklungspsychologen eine deutliche Kontinuität, gerade von Beziehungsmustern. Wenn man allerdings als Erwachsener bestimmte Muster bewusst durchbrechen möchte, sollte man überlegen: Was habe ich erlebt, war das für mich positiv oder belastend? Und wo merke ich, oft erst hinterher, dass ich mich heute ähnlich verhalte? Was will ich selbst im Leben? Veränderungen gelingen interessanterweise durch unterstützende, liebevolle Partner. Dann sind korrigierende Beziehungserfahrungen möglich.“
Diese Art des positiven Partnereinflusses kennen wir auch aus der Astrologie, insbesondere beim Partnerschaftsvergleich, der Synastrie. So z. B., wenn der oben erwähnte Quadrat-Aspekt zwischen Sonne und Saturn des einen Partners durch einen positiven Aspekt zu einem Planeten des anderen Partners aufgewertet wird. Bildet, mal angenommen, Neptun ein Trigon zu Sonne-Saturn, dann könnte der Partner viel mit seinem Einfühlungsvermögen und seinem Idealismus für den anderen tun. Auch Anregungen seinerseits aus den Bereichen Kunst, Kreativität und Spiritualität könnten dem Partner helfen, mehr Abstand zu sich selbst und einen Sinn für Übergeordnetes zu finden.
Die sanfte, heilende und selbstlose Energie Neptuns kann dann im Laufe der Zeit die harten Grenzmauern Saturns aushöhlen und aufweichen. Natürlich immer nur unter der Voraussetzung, dass der Partner dies auch möchte und sich für diese Einflüsse öffnet. Und ohne Arbeit an der eigenen Persönlichkeit lassen sich solche von Vater und Mutter erworbenen und ererbten Verhaltensmuster sicher nicht auflösen. Da hilft auch der schönste Synastrie-Aspekt nicht weiter. Verständlich wird mit diesem Hintergrundwissen sicher auch die starke Wirkung, wenn so ein schwieriger Aspekt wie Sonne-Saturn dann zusätzlich noch einen negativen Aspekt vom Partner empfängt.
Wenn im Vergleich z. B. jetzt noch der Mars des Partners auf diesen Aspekt fallen würde. Dann würden sich permanent beide Persönlichkeiten aneinander reiben, sich immer wieder gegenseitig aufstacheln und bekämpfen und letztendlich nie zur Ruhe kommen. Der eine verstärkt mit seinem So-Sein die schlechten Eigenschaften des anderen. Ohne dass das hier eine Frage von Schuld wäre. Es ist einfach so. Dagegen anzuarbeiten ist schwer, aber auch nicht unmöglich. Nichts ist so schlecht, als das es nicht als abschreckendes Beispiel dienen könnte!
In diesem Sinne könnten die ständigen Reibereien und das Wundwerden aneinander auch dem Zweck dienen, die jeweils persönliche Wunde erstmals ins Blickfeld zu rücken. So können alte Muster, die wir unbewusst schon lange mit uns herumschleppen, ans Tageslicht gebracht werden. Und nur das, was bewusst ist, kann auch verändert werden. Der Weg ist dann sicher nicht gerade einfach und ganz sicher auch nicht schmerzfrei. Aber er beinhaltet die Chance, mit dem Partner zusammen eine wirkliche Veränderung des alten Erbes zu bewirken.
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