Beziehungsflüchter: Wenn es ernst wird, laufen sie davon
Vermutlich ist er auch Ihnen schon einmal begegnet, oder Sie gehören selbst zu diesem Typus, der Probleme hat, eine verbindliche Beziehung zu führen. Was dahinter steckt und wie es mit der Astrologie zusammenhängt, erfahren Sie hier.
Beziehungsflüchter sind Menschen, die sich auf keine Partnerschaft so wirklich einlassen können und immer dann „dicht machen“, Abstand suchen und ausweichen, wenn es ernst wird. Die Frage ist, die zuerst auftaucht, sehen sich Mann oder Frau mit einem Menschen konfrontiert, der schon immer größere Probleme hatte, sich ernsthaft auf eine Beziehung einzulassen, ob diese Menschen denn Angst vor allzu großer Nähe oder gar den eigenen Gefühlen haben. Viele fragen sich verzweifelt, ob sie dafür Verständnis aufbringen sollen, wenn sie wieder einmal einen Mann vor sich haben, der gerade die „Kurve kratzen“ will. Sollen sie um ihn kämpfen oder doch lieber gleich aufgeben? Will er nur mich nicht oder ist er wirklich ein Mensch, der mit Nähe und Gefühlen Probleme hat und den ich mit viel Geduld ändern kann? Wäre das alles vergebene Liebesmüh?
Der Partner hält uns stets den Spiegel vor
An dieser Stelle mögen viele Menschen verständlich einwenden: Entweder es passt oder eben nicht. Doch so einfach ist das nicht. Und auch der beste Horoskopvergleich zwischen zwei Menschen ist kein Garant für eine verlässliche und stabile Beziehung. Aus Sicht der Astrologie gibt es durchaus Menschen, die zwar unbedingt eine Beziehung wollen, sie aber einfach nicht führen können. Dafür kann es viele Gründe und Ursachen geben.
Ein sehr weiser Pater und Mystiker sagte einmal zu mir, dass er der Überzeugung sei, dass Männer erst dann zu einem inneren, geistigen Weg bereit und fähig wären, wenn der Trieb in den fortgeschrittenen Jahren nachlässt. In jüngeren Jahren sind sie von ihrem Verlangen zu stark abgelenkt. An dieser These ist zweifellos etwas dran, sie betrifft aber nicht jeden Mann. Sicher gibt es Männer, aber auch Frauen, die häufig fremdgehen, aus festen Beziehung ausbrechen, weil immer wieder das Neue und Unbekannte lockt und einen nahezu magischen Zwang auf sie ausübt. Bestimmt nicht jeder triebstarke und sinnliche Mensch ist ein Fremdgeher und unfähig treu zu sein. Das wäre natürlich eine völlig falsche Behauptung.
Der sichere Griff nach dem bzw. der Falschen: Was steckt dahinter?
Es gibt, wie gesagt, viele Varianten des Flüchtens. Da haben wir etwa den typischen Neptunier, also Menschen, die z. B. ein stark besetztes 12. Haus haben, die Fische-Aszendent, Neptun am Aszendent oder Sonne-Neptun-Spannungen haben. Sie neigen zum Entfliehen, so wie der Fisch, den man festhalten will, einem aus der Hand „glitscht“. Sie neigen dazu, abzutauchen und sich zurückzuziehen, wenn es in der Partnerschaft Probleme gibt. Manche unter ihnen können in ihrer Beziehung erst dann richtig aufblühen, wenn sie heimlich, im Verborgenen und unbeobachtet stattfindet, wenn diese keiner äußeren Verantwortung untersteht.
Neptunier – Menschen, die sich schwer tun, zu handeln
Frauen, die einen Mann haben, der seine Sonne im 12. Haus hat, können von den Ausweichmanövern und Heimlichkeiten ihres Mannes meist „ein Liedchen singen“. Ebenso ergeht es vielfach Männern, deren Frauen ihren Mond in Haus 12 haben. Das sind einfach Menschen, die das Abtauchen brauchen, die von Zeit zu Zeit eigene Wege gehen müssen und die im Rückzug oft erst ihr eigenes Leben finden.
Ein unbewältigter Neptun hat mit enormen unerfüllten Sehnsüchten und häufig viel zu hohen Erwartungen zu tun, die kein Partner erfüllen kann, weshalb sein Einfluss dazu führen kann, dass sich der Betroffene aus der Beziehung herausstiehlt, indem er aus heiterem Himmel einen Abgang macht oder indem er heimlich fremd geht.
Manche Menschen, die Probleme haben, sich ganz auf ihren Partner einzulassen, haben bisweilen das Problem des Ungeliebtseins, kämpfen mit Selbstwertproblemen und haben deshalb eine Scheu, sich dem anderen gegenüber zu öffnen und hinzugeben. Sie könnten ja wieder verletzt werden. Diese Menschen häufig Venus-Saturn-Spannungen oder Saturn in Haus 2 in ihrem Horoskop. Sie haben eben oftmals das Gefühl, nichts wert zu sein, was wiederum damit zusammenhängt, dass sie zu wenig emotionale Wärme in ihrer Kindheit hatten. Verzweifelt suchen sie nun nach dem Menschen, der sie bedingungslos liebt, haben aber gleichzeitig häufig panische Angst vor zu viel Nähe, da Zurückweisung erneut zu großem Liebesschmerz führen kann. Ein Drama ohne Ende, solange dieses Problem nicht therapeutisch, angegangen wird.
Andere sind unfähig, Verantwortung zu übernehmen, weil sie ganz einfach mit sich selbst und ihren Problemen nicht zurechtkommen, und wiederum andere haben einfach einen so extremen Freiheitsdrang, dass sie die Erwartungen an ihren Partner, der sich eine ganz normale Beziehung wünscht, einfach nicht erfüllen können. Letztere haben in aller Regel ein stark uranisches Freiheitsthema in ihrem Horoskop. Neben dem Wassermann-Aszendent (Herrscher Uranus) fordert der Schütze-Aszendent, dessen Herrscher Jupiter ist, der keine Begrenzungen mag, ein erhöhtes Quantum an Freiheit ein. Nicht zuletzt wünscht sich der Löwe-Aszendent, der ja immer den Wassermann am Deszendenten (Du, Partnerschaft, Spitze des 7. Hauses), eine tendenziell freiheitliche Beziehung.
Übermächtig wird das Bestreben nach persönlicher Unabhängigkeit aber oft erst dann, wenn etwa Uranus am Aszendenten oder in Haus 1 steht oder eine Konjunktion, ein Quadrat oder Opposition mit der Sonne bildet. Hier wird meist eine unkonventionelle Beziehung angestrebt, die nicht unbedingt in der Ehe und im Zusammenziehen enden muss. Zumindest ist es für den Uranier ganz wichtig, auch in einer Ehe seine Unabhängigkeit leben zu dürfen, wie immer die auch aussehen mag. Freiheitsdrang kann auch mit Leid aus der Vergangenheit gekoppelt sein. So verlassen z. B. Menschen mit Mond-Uranus-Spannungen oft ihre Herkunftsfamilie, die sie eingeengt, belastet und vor allem keinen geschützten Raum geboten hat. Eine Fluchtbewegung, die sie oftmals in ihre neue Beziehung mit hineintragen und sich jedes Mal abwenden und alles hinterfragen lassen, wenn sie sich seelisch nicht geborgen fühlen.
Können Trennungen astrologisch vorhergesagt werden?
Oftmals tragen Menschen auch ein mehr oder weniger schräges Männer- bzw. Frauenbild in sich, das im Geburtshoroskop einer Frau immer durch die Sonne, das Männliche, symbolisch auch der Vater, und im Horoskop eines Mannes durch den Mond, das Weibliche, die Mutter, geprägt wird. Gerade Frauen mit Sonne-Saturn-Konjunktion, -Quadrat oder -Opposition haben immer ein größeres Vaterthema, der nicht immer, aber oft sehr autoritär und vereinnahmend ist und damit das innere Bild vom einengenden und verpflichtenden Mann schuf, der über einem steht. Männer mit Mond-Saturn-Spannungen haben in aller Regel in jungen Jahren eine sehr enge Mutterbindung gehabt, die in ihnen das Bild der einengenden und an Pflicht ermahnenden Frau entstehen ließ.
Unbewältigt können diese Aspekte ebenfalls zu einer Unfähigkeit führen, eine glückliche Beziehung zu führen. Es gibt wie gesagt viele Gründe zu flüchten. Immer lohnt es sich aber, genau daran zu arbeiten, um persönlich zu wachsen.
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