Können Trennungen astrologisch vorhergesagt werden?
Nicht selten werden Astrologen mit der Frage konfrontiert, ob eine Beziehung Bestand hat oder ob eine Trennung folgt. In der Mehrzahl handelt es sich um Ratsuchende, die gerade in einer Partnerschaftskrise stecken und wissen wollen, ob es einen Neuanfang gibt oder nicht.
Grundsätzlich ist dazu zu sagen, dass jeder ernstzunehmende Astrologe von der Willensfreiheit des Menschen ausgeht, ganz im Sinne von Thomas von Aquin (1225 bis1274), der behauptete: „Die Sterne machen geneigt, sie zwingen nicht“. Der berühmte Astronom und Astrologe Kepler war der Meinung, dass die Seele auf die planetarischen Konstellationen wie auf die Konsonanzen bzw. Dissonanzen der Musik reagiere.
Astrologie und Psychologie – wie gut passt das zusammen?
Die reine Schicksalsergebung stammt aus sehr dunklen christlichen Zeiten und hat rein gar nichts mit der Astrologie zu tun. Eines steht fest: Die Astrologie kann niemals vorhersagen, wie ein Mensch handelt. Wenn Ihnen ein Astrologe weismachen will, dass dieses oder jenes Schicksal mit hundertprozentiger Sicherheit eintrifft, wenn er sogar den Tod vorhersagen will, dann wissen Sie: Vor Ihnen sitzt ein „Waldundwiesenastrologe“.
Jetzt zu behaupten, dass in der Astrologie keine ernstzunehmenden Prognosen möglich wären, ist jedoch sicherlich falsch. Der große Kirchenmann Thomas von Aquin relativierte die Willens- und Schicksalsfreiheit. Er war durchaus der Ansicht, dass Dinge voraussagbar sind. So sagte er auch: „Die Mehrzahl der Menschen folgt den Leidenschaften, den Regungen des sinnlichen Strebevermögens, bei denen die Himmelskörper mitwirken können. Es gibt aber wenige Weise, die derartigen Leidenschaften widerstehen. Und darum können die Astrologen in den meisten Fällen Wahres vorhersagen, vor allem im Allgemeinen, nicht jedoch im Einzelnen. Denn nichts hindert einen Menschen, durch freie Selbstbestimmung den Leidenschaften zu widerstehen. Darum sagen auch die Astrologen selbst: „Der weise Mensch steht über den Sternen, sofern er nämlich über seinen Leidenschaften steht.“
Das Thema Willens- und Schicksalsfreiheit bzw. Schicksalsbestimmung war zu allen Zeiten ein heftig diskutiertes Thema und wird das wohl auch bleiben. Nicht jeder Mensch kann über seinen eigenen Schatten springen, was uns Astrologen Prognosen natürlich erleichtert. Rein von der ethischen Warte aus gesehen wäre es jedoch jedem Astrologen anzuraten, den Ausgang einer Sache immer offen zu lassen, da die Astrologie ja nur von Wahrscheinlichkeiten sprechen kann. Und wenn nur ein Prozent gegen eine Wahrscheinlichkeit spricht, so muss der Astrologe ehrlich sein und sagen, dass die Sache auch anders ausgehen kann, als er meint. Und das muss keineswegs schwammig und unkonkret sein!
Sicher lassen sich hier einige Parallelen zu berühmten Prophezeiungen finden. Die Propheten hatten immer eine Vision von einem möglichen Ausgang. Sie wollten die Menschen mit Voraussagen, die nicht zu ändern wären, nicht quälen oder gar deren Sensationsgier befriedigen (was leider zweifellos oft der Fall ist). Nein, sie hatten vielmehr die Absicht, vor einem drohenden Unheil zu warnen, ganz nach dem Motto: Wenn Ihr weiter auf dem falschen Weg geht, dann werdet Ihr mit großer Sicherheit in den Abgrund am Ende dieses Weges stürzen. Eine Prophezeiung sollte zu allen Zeiten eine göttliche Hilfestellung sein und kein unabwendbares Schicksal darstellen.
Doch zurück zur astrologischen Praxis. In seriösen Astrologiebüchern wird auch immer von der Gefahr und dem Risiko von Trennungen gesprochen, wenn etwa die Langsamläufer Saturn, Uranus, Neptun oder Pluto das 7. Haus, den Partnerschaftsbereich, durchqueren oder wenn Saturn, Uranus, Neptun oder Pluto in Konjunktion, Quadrat oder Opposition zur Geburtsvenus stehen. Mit diesen Transiten sind, wenn wir et was tiefer blicken, immer bestimmte Herausforderungen und Aufgaben in der Beziehung gegeben, von deren Bewältigung letztlich abhängt, ob die Beziehung weiter oder in die Brüche geht.
Der Transit von Mars durch das Partnerschaftshaus ist insofern „überschaubar“, als sich Mars relativ schnell am Himmel fortbewegt und durchschnittlich in nur zwei Monaten ein Tierkreiszeichen durchquert. Mars wirkt einigermaßen kurz, dafür umso heftiger. Wir müssen immer davon ausgehen, dass es nun zu mächtigen Spannungen mit dem Du kommt. Es ist die Zeit der Klärungen durch klare Worte.
Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus
Saturn braucht im Durchschnitt 2 1/2 Jahre, um ein Tierkreiszeichen zu durchqueren. Saturn will hier die Entscheidung, prüft die Beziehung auf Herz und Nieren. Passen wir zusammen oder nicht, ist seine Hauptfrage. Er fördert alles zutage, was nicht passt oder unter den Tisch gekehrt wurde. Saturn kann hier aber auch eine völlig andere Wirkung haben. Grundsätzlich zeigt er im 7. Haus auch den Wunsch nach einer festen und stabilen Beziehung an. Und wenn es zusammenpasst, dann steht dieser Wunscherfüllung auch nichts im Wege.
Saturn-Aspekte in der Partnerschaft
Drastisch macht sich auch der Gang des Uranus durch das 7. Haus bemerkbar. Alleine schon von seiner Dauer, da er durchschnittlich sieben Jahre durch ein Tierkreiszeichen benötigt. Mit Uranus bekommt nun oftmals der Partner, wie schon beschrieben, einen größeren Freiheitsdrang. Eine konventionelle Ehe unter diesem Transit zu führen ist schwierig. Die enge Bindung könnte zu einer derart großen Belastung werden, dass sie fast schon gesprengt werden muss. Man tut also gut daran, seinem Partner in solchen Zeiten bewusst viel Freiheit zu lassen und ihn keinesfalls zu überwachen.
Uranus – der Revoluzzer mit spirituellen Qualitäten
Kaum zu fassen im wörtlichen Sinne ist der Transit von Neptun durch das 7. Haus, der immerhin durchschnittlich schon 14 Jahre durch ein Tierkreiszeichen braucht. Der Partner verflüchtigt sich regelrecht, ist manchmal sogar über Nacht plötzlich verschwunden oder macht sich sonst irgendwie rar. Dieser Neptun-Transit verführt daneben zum Träumen. Mann und Frau sehnen sich nach dem Seelenpartner, den Idealpartner. Ein Traum, der oftmals nur Traum bleibt, manchmal aber auch Realität wird. Warum das so unterschiedlich ist, kann kein Astrologe beantworten.
Neptunier – Menschen, die sich schwer tun, zu handeln
Pluto, der bis zu 25 Jahre durch ein Zeichen brauchen kann, deutet auf eine magische Liebe hin. Wer unter diesem Einfluss jemandem sehr nahekommt, wird lieben, aber auch leiden wie noch nie, falls die Beziehung kein Happyend hat. Daneben deutet Pluto im 7. Haus heftige Machtkämpfe an. Die Beziehung muss auf neue Beine gestellt werden, will sie überleben.
Pluto: Er heilt Ihren Körper und Ihre Seele
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