Allgeiers Astrowissen

Magischer Pluto: Fluch und Segen der plutonischen Liebe

Michael Allgeier klärt uns in dier Woche über die Licht- und Schattenseiten von Pluto in der Venus auf. Tiefste Leidenschaft und größte Verlustängste können aufeinander prallen. 

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Manche Menschen scheinen tatsächlich tiefer, leidenschaftlicher und intensiver zu lieben als andere. Aus astrologischer Sicht ist hier wieder einmal Pluto beteiligt, der als die höhere Oktave von Mars alles verdoppelt, die Intensität, die Leidenschaft, den Einsatz, und dass eben auch in der Liebe. Natürlich denken wir hier zuerst an die durch und durch plutonische Skorpion-Venus, die jedes Jahr im Herbst, im September, Oktober, November oder auch Dezember auftaucht, da Venus nie weiter als 48 Grad von der Sonne entfernt ist, die in der Regel vom 24. Oktober bis 22. November den Skorpion durchquert.

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Venus im Skorpion: Liebesdramen und Leidenschaft sind vorprogrammiert

Venus im Skorpion ist eine berüchtigte Venus-Stellung, die besonders große Leidenschaften und extreme Liebesdramen bescheren kann. Zu ihr passt die Vermutung, dass das Spiel mit der Liebe ein Spiel mit dem Feuer ist. Aber was macht diese Venus so besonders, warum ist sie so gefürchtet?

Nun, Venus ist das Bild der schönen, jungen und bezaubernden Frau, die im Skorpion bei Hades in der Unterwelt, also bei Pluto verweilt. Dass es dort nicht gerade empfindsam zugeht und hier die besonders schönen und harmonischen Seiten der Venus nicht immer zum Tragen kommen können, ist klar. Und natürlich ist diese Venus von der Unterwelt stark beeinflusst. Sie ist schön und verführerisch, aber auch etwas gefährlich. Sie ist die Femme fatale, die verhängnisvolle Frau, die eine geradezu unwiderstehliche Anziehungskraft besitzt.

Sie ist unglaublich erotisch und magisch und hat die Macht (Pluto), Männer zu verführen und an sich zu binden. Männer geben sich für diesen Typ von Frau auf, was ihr Unglück sein kann. Aber sie nehmen das in Kauf, weil sie mit dieser Venus die höchsten Freuden der Lust und Liebe erleben dürfen.

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Venus im Skorpion: Verdrängte Sexualität

Die Venus im Skorpion ist vor allem dann auch gefährlich, wenn ihre triebbetonte Seite verdrängt und als Schatten auftaucht, der dann zu zwanghaften Handlungen führt. Wir finden zahlreiche Sexualforscher mit der Venus im Skorpion, aber auch viele Sexualverbrecher. Steht diese Venus mundan am Himmel, wie eben in diesen oft düsteren Herbsttagen, dann dürfen wir davon ausgehen, dass nicht nur die Liebesdramen, sondern auch sexuelle Übergriffe in der Welt zunehmen. Ja, die Venus im Skorpion kann schaurig sein. Unter ihr entwickelt sich manchmal auch das Schmutzige und Morbide. Venus im Skorpion ist natürlich auch das Zeichen der blutsaugenden Vampire, der Dämonen der Nacht.

Die Tiefe der Sexualität ist ja schließlich auch dem 8. Haus, dem Spiegel des Skorpions, zugeordnet, das gleichzeitig auch der Bereich der Tabus ist. Die Venus im Skorpion will alle Geheimnisse der Sexualität ergründen und kann dabei regelrechte Sexbesessenheit entwickeln und ihre Opfer „mit Haut und Haaren“ verschlingen. Wir dürfen diese Venus jedoch keineswegs nur negativ sehen, so wie wir auch die Sexualität nicht als etwas Schlechtes sehen und verdrängen dürfen.

Denn wir wissen von der Psychologie, dass Triebe meist erst dann gefährlich werden, wenn sie beiseite geschoben und unterdrückt werden. Der Trieb ist unsere Tierseele, die viele Naturvölker durch Rituale versuchen zu besänftigen. Wird ein Raubtier misshandelt, angeschossen oder verletzt, wird es gefährlich. Und so ist es auch mit unserer Sexualität. Wir müssen und dürfen nicht alle Neigungen ausleben, vor allem, wenn sie anderen Menschen schaden. Wir sollten aber auch nicht in das Gegenteil verfallen, und alles, was mit Körper und Sexualität zu tun hat, verteufeln. Bei vielen Menschen kann die plutonische Venus, zu der übrigens auch die Venus in Haus 8 (irdischer Spiegel des Skorpions) sowie Venus-Pluto-Aspekte und hier besonders die Konjunktion, das Quadrat und die Opposition zählen, auch zur totalen Verdrängung jeder Sexualität führen.

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Plutonische Venus: Fluch und Segen für die Liebe

Alle diese von Pluto gefärbten Venus-Stellungen tragen den Tod, das Sterben, das Sichaufgeben und Loslassen im Augenblick der körperlichen Vereinigung in sich. All diese Venus-Stellungen haben Angst vor dem Verlust, den Partner zu verlieren, weshalb sie oftmals dazu neigen, ihn zu kontrollieren. Trennungen sind für Menschen mit dieser Venus furchtbar, vor allem dann, wenn sie verlassen werden. Für sie ist die Liebe etwas sehr Existentielles.  Sie können sich nur sehr schwer und langsam von diesem „Unglück“ erholen. Es dauert oft Jahre, bis dieser Liebesschmerz nicht mehr in ihnen bohrt und ihnen keine seelischen wie körperlichen Qualen mehr bereitet. Diese Venus ist Segen und Fluch zugleich, kann in die höchsten Gefilde der Liebe vordringen und in den tiefsten Abgrund führen.

Verliert die Skorpion-Venus einen geliebten Menschen, werden ihre größten Ängste und Befürchtungen Realität. Denn keine Venus kann so sehr lieben. Sie will um jeden Preis vermeiden, dass sie verlassen werden könnte. Aus dieser Verlustangst heraus entstehen Eifersucht, Manipulationsversuche und Machtspielchen, mit denen sich diese Menschen ihr Leben selbst sehr schwer machen und gleichzeitig ihre Beziehung unendlich komplizieren. Immer wieder die Befürchtungen zu hegen, ihr Partner könnte fremdgehen und sich in jemand anderen verlieben oder gar sterben, kann letztlich zwanghafte und kranke Züge annehmen.

Menschen mit so einer Venus müssen in dieser Inkarnation wohl lernen, dass sie ihren Partner und dessen Liebe nicht besitzen können und dass wahre Liebe selbstlos ist. Dann kann diese Art der plutonischen Liebe an unglaublicher Tiefe und Gehalt gewinnen. Es ist dann die Liebe, die über den Tod hinausgeht. Auch das ist das Wunderbare und Magische an dieser ganz besonderen Venus. 

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