Uranische Beziehungen: So viel Freiheit brauch’ ich für mein Glück!
Wie viel Freiheit braucht eine Beziehung? Diese Frage beantwortet uns Chefastrologe, Michael Allgeier, und erläutert, was uranische Beziehungen ausmacht.
Wie viel Nähe und wie viel Distanz braucht eine Beziehung? Jetzt, in Zeiten der Corona-Krise kommt dieser Frage besondere Bedeutung zu. Viele Menschen sind gezwungen, für lange Zeit auf engstem Raum miteinander zu leben. Manche Sternzeichen kommen mit solchen Beschränkungen ganz gut zurecht, andere wiederum leiden sehr darunter.
Saturnische Menschen und deren Beziehungen
Wenn ich nun dieses Phänomen noch genauer betrachte, stoße ich auf eine außergewöhnliche Spezies: die Uranier! Es sind Menschen, deren Leben ganz unter dem Einfluss von Uranus steht. Und soviel gleich vorweg: Für Uranier ist die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit eine Höllenqual. Vor allem dann, wenn sie dabei die Nähe anderer Menschen ertragen müssen. Ein Uranier fordert auch in einer festen Beziehung seine absolute Freiheit und Unabhängigkeit ein. Rein astrologisch ist dieser Beziehungstypus natürlich ein Kind des Wassermannzeitalters, in dem Freiheit und Selbstverwirklichung großgeschrieben sind.
Das Wassermann-Zeitalter: Kommunikation und soziale Netzwerke sind alles
Der Uranier ist ein Typ, der selten eine Ehe eingeht und wenn, dann nur mit einem Menschen, der ähnlich selbstständig wie er ist und keine Einengung ertragen kann. Ehe bedeutet normalerweise: „Du gehörst mir, ich gehöre dir“. Bei einem Uranier stimmt beides nicht. Er ist weder besitzergreifend noch lässt er sich besitzen. Kein Wunder, dass Uranier bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts unter bürgerlichen Konventionen stark zu leiden hatten. Insbesondere Frauen waren die Leidtragenden einer festgefügten Vorstellungswelt, die kaum Freiheiten für sie zuließ. Ausbruchsversuche wurden gesellschaftlich geächtet. Scheidungen waren ein großes Drama, das nicht sein durfte. Und so lebten besonders freiheitsbewusste Menschen oft ein Leben lang in Zwängen, die völlig ihrer Natur widersprachen. Ein Quell vieler Lebensdramen, die nicht gut enden konnten.
Heutzutage können solche uranische Menschen dagegen glücklicherweise eine Beziehung nach ihrer Vorstellung führen, ohne in eine Außenseiterrolle hineingedrängt zu werden. Man muss nicht mehr heiraten, um als Paar Anerkennung zu finden und Kinder zu haben, man muss auch nicht mehr im gleichen Zuhause aufeinandersitzen. Aus meiner astrologischen Praxis kenne ich viele Menschen der älteren Generation, die solch freiheitliche Charakterzüge besitzen, diese aber niemals leben durften. Ist der Partner gestorben, drängt es auch diese Menschen nach einer Beziehung, die sie nun aber endlich in einer neuen und freieren Form führen wollen.
Warum die zweite große Liebe oft die glücklichere ist
Uranische Typen haben im klassischen Sinne sicherlich nicht immer, aber doch öfter Bindungsprobleme, da es ihnen schnell zu eng wird und sie sich von allzu fordernder Liebe schnell eingesperrt fühlen. Dabei müssen uranische Menschen nicht weniger treu sein als andere und können sehr wohl tiefe und verlässliche Liebesbeziehungen führen. Man darf ihnen nur nicht das Gefühl vermitteln, sie kontrollieren und in ihrer Entfaltung einschränken zu wollen.
Wann spricht man nun überhaupt von einem Uranier? Welche Kriterien muss er erfüllen, um so bezeichnet zu werden? Nun uranische Züge haben zumindest Menschen mit Sonne, Aszendent oder Mond im Wassermann, dessen Zeichenherrscher Uranus ist. Sehr dominant tritt Uranus unabhängig davon in Erscheinung, wenn er etwa in Konjunktion, Quadrat oder Opposition zur Geburtssonne steht. Diese Menschen sind unglaublich eigenwillig, fühlen sich schnell eingeengt und eingesperrt und wollen immer anders sein als die anderen.
Die karmischen Beziehungen des Wassermanns
Ähnlich verhält es sich bei Mond-Uranus-Konjunktion, -Quadrat oder-Opposition. Diese Menschen haben eine unglaubliche Intuition, neigen aber zu plötzlichen Stimmungswechseln und schnell auftauchenden Engegefühlen.
Typisch für sie sind permanente Wohnungswechsel, da sie immer ein starkes Bedürfnis besitzen, Altes und Gewohntes aufzugeben. Einen regelrechten Freiheitstrieb besitzen ferner Menschen mit Uranus am Aszendent oder im 1. Haus, dem Bereich der Persönlichkeit. Sie brauchen viel Abwechslung und Veränderung und können nicht lange an einem Ort verweilen. Sehr fortschrittlich, freiheitsliebend und experimentierfreudig machen ferner die Sonne in Haus 11 (irdischer Spiegel des Wassermanns) und Uranus in Haus 5 (irdischer Spiegel des Löwen, Zeichenherrscher Sonne). Möglicherweise sehnen sich uranische Beziehungen manchmal nach mehr Ruhe. Langweilig wird es Uraniern so gut wie nie. Und sie können sich trotz Ausgangssperre ganz gut fühlen - falls sie allein zuhause sind.
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