Allgeiers Astrowissen

Uranus im Transit zum Mondknoten: Der Wunsch nach einer Trennung

Diese Woche beantwortet Chefastrologe Michael Allgeier, ob sich Wege wirklich zuerst trennen müssen, damit wir frei sein können.

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Der Transit des Uranus in Konjunktion, Quadrat und Opposition zum aufsteigenden Mondknoten des Geburtshoroskops hat einen sehr karmischen Beigeschmack. Betroffene Menschen sind aufgefordert, ihren Weg zu gehen, ihren ureigensten Weg der Befreiung. Wie bei allen Spannungswinkeln des Uranus können diese Befreiungsversuche aber auch sehr abrupt, mit großen Knalleffekten, etwa in Form von Trennungen, beruflich wie privat, verlaufen.

Uranus im Transit zum MC: Wenn sich das Leben komplett ändert

Bedeutung von Uranus im Transit zum Mondknoten

Unser gesamtes Leben ist, wenn wir es in Bezug auf unser Karma und unseren Wunsch nach Selbstverwirklichung betrachten, ein Kampf um mehr Freiheit. Wir werden mit Fesseln geboren, eingepfercht in enge Familienbande, die uns Schutz geben, aber auch einengen und festhalten können. Wir sind in so viele Dinge verstrickt, in gesellschaftliche, berufliche und menschliche, die es uns schwermachen, ganz wir selbst zu sein. Nach der eigenen Fasson zu leben und glücklich zu sein, muss unser Ziel sein, und doch sieht sich jemand, der sich auf diesen Weg begibt, mit vielen Widerständen konfrontiert.

In manchen Phasen haben wir vielleicht sogar das Gefühl, als würde uns das Leben einen Stein nach dem anderen in den Weg legen, als wollte es uns sagen, dass es eben keine einfachen Wege gibt. In solchen Momenten, in denen wir das Gefühl haben, als bekämen wir keine Luft mehr, da wir irgendwie feststecken, weder vor noch zurück im Leben können, taucht gewöhnlich Uranus in Form eines schwierigen, aber auch besonders kraftvollen und herausfordernden Transits auf.

Die Konjunktion, das Quadrat oder die Opposition zu unserem aufsteigenden Mondknoten können dabei auf eine besonders fundamentale Geschichte hindeuten. Denn der aufsteigende Mondknoten symbolisiert unser persönliches Tor zum Himmel, unsere vielleicht größte Lebensperspektive. Gehen wir durch dieses Tor hindurch, indem wir uns bewusst dem Lebensgebiet zuwenden, das durch die Hausstellung unseres aufsteigenden Mondknotens angezeigt ist, dann kann sich mit einem Schlag vieles in unserem Leben verändern. Denn durch das Leben des aufsteigenden Mondknotens bewältigen wir den absteigenden, unser schwerstes Karma, das oft mit größeren Blockaden, persönlicher Unfähigkeit und falschen Richtungen verknüpft ist, die wir unter Umständen einschlagen.

Und nun kommt Uranus daher, ruft diesem Mondknoten, nein schreit ihm zu, nun endlich den vorgesehenen Weg der Befreiung zu gehen und der alten Welt zu entfliehen, in der wir mit all unseren Ängsten und Verhinderungen festsitzen.

Uranus im Transit zum Aszendenten: Frei sein, um sich selbst zu finden!

Jetzt hat die Lebensaufgabe Priorität

Da Uranus immer eine Kraft ist, die ganz schnell etwas will und als Transit in Konjunktion, Quadrat oder Opposition schon überhaupt keine Geduld mehr besitzt und der Mondknoten in seiner weiteren Bedeutung auch mit festen persönlichen Verbindungen zu tun hat, wächst das Risiko von Trennungen. In Ehe und Partnerschaft wie in beruflichen Gemeinschaften will man jetzt unter Umständen Fesseln sprengen, die in der Vergangenheit immer noch fester gezurrt wurden und immer weniger persönliche Bewegungsfreiheiten zuließen.

Der Uranus-Transit in Konjunktion zum Mondknoten hat mit Sicherheit die größte Bedeutung, was die Auflösung von altem Karma betrifft. Uranus rückt hier die durch den Mondknoten angezeigte Lebensaufgabe in den Vordergrund und fordert die Betroffenen dazu auf, etwas längst Fälliges zu ändern, zur Tat zu schreiten und Neues zu verwirklichen, das für einen in diesem Leben vorgesehen ist. Die Frage ist, was man jetzt von seinem alten Leben abstoßen und hinter sich lassen muss, damit es auch gelingt, diesen wichtigen neuen Weg zu gehen.

Altes loslassen ist das Gebot der Stunde. Altes, das nicht nur in diesem Leben belastet hat, sondern sich bereits durch viele Leben durchzieht und die eigene Entfaltung immer wieder blockiert hat. Große Entscheidungen, die während dieses Transits gefällt werden, werden nun häufig intuitiv, aus einer höheren Eingebung heraus, gefällt. Eine starke Aufbruchstimmung macht sich breit.

Diese wird auch dann entstehen, wenn Uranus im Quadrat zum aufsteigenden und damit gleichzeitig zum absteigenden Mondknoten steht. Hier wird allerdings die Geduld zum entscheidenden Faktor darüber, ob der Aufbruch in die Zukunft gelingt und von guten Umständen begleitet wird.

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Der Wunsch nach Freiheit ist da

Es tauchen der starke Wunsch und die Neigung auf, sich mit aller Kraft aus der Vergangenheit zu befreien, koste es, was es wolle. Die einen verlassen ihren Partner, andere wechseln den Job, wiederum andere den Wohnort in der Hoffnung, noch mehr ihren eigenen Weg zu finden. Das Quadrat zeigt an, dass diese Veränderungen auch sehr dringend sind, und dennoch dürfen sie nicht überstürzt werden, will man nicht „vom Regen in die Traufe“ kommen.

Die Kunst besteht darin, das Neue wohl im Blick zu haben, sich aber nicht von scheinbar guten Veränderungsmöglichkeiten blenden zu lassen. Neues muss „auf Herz und Nieren“ überprüft werden, dann wird auch der rechte Weg gefunden.

Auch an dieser Stelle der wiederholte Hinweis, dass ein Sextil oder Trigon des Uranus zum Mondknoten niemals diese Kraft und diese schicksalsschwangeren Tendenzen hat wie eben die Konjunktion, das Quadrat oder die Opposition.

Steht der Transit-Uranus in Opposition zum aufsteigenden Mondknoten, bildet er gleichzeitig eine Konjunktion zum absteigenden. Auch das hat eine sehr spezielle Bedeutung. Unter diesem Transit rückt das alte Karma besonders nachhaltig ins Bewusstsein. Es besteht nun die Chance, es in seiner ganzen Tragweite zu erkennen, was wiederum helfen kann, einen erneuten Versuch zu starten, die alte Welt hinter sich zu lassen. Die Umstände, die mit den Themen der Vergangenheit zu tun haben, sind quälend, können für mächtige nervliche Anspannungen, Unruhe und Aufregungen im Leben sorgen. Die Ungeheuer der Vergangenheit werden noch einmal lebendig, damit wir jetzt unter Umständen die Möglichkeit bekommen, sie noch radikaler und entschiedener abzustoßen, damit der Weg in die Zukunft frei ist. Frei von inneren und äußeren Blockaden, die einem lange Zeit den Weg versperrten.

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Artikelbild und Social Media: NiseriN/iStock