Die Angst-Planeten jeder Partnerschaft
Der Chefastrologe Michael Allgeier klärt uns im dieswöchigen Astrowissen über kritische Planetenkonstellationen und Ihr Wirken auf die Partnerschaft auf. Welche Chancen und Risiken erwarten uns?
Jeder, der sich ein wenig mit der Astrologie auskennt und in einer Beziehung lebt, hat Angst vor ganz speziellen Transiten. Gemeint sind die Transite der Planeten Mars, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto durch unser 7. Haus.
Herausfordernde Transite: Mars, Saturn und Co.
Während ein Mars-Transit durch das 7. Haus oft nur einige Wochen oder Monate anhält, sind es bei Saturn meistens schon einige Jahre, je nach Größe des 7. Hauses. Bei den Langsamläufern Uranus, Neptun oder Pluto halten die Transite oft sogar ein oder zwei Jahrzehnte an. Sie deuten deshalb eine besonders große und schicksalshafte Aufgabe an, die uns das Leben in puncto Partnerschaft stellt. Angst brauchen wir vor keinem dieser Transite haben. Im Gegenteil: Wenn sie zu einer Trennung führen, dann ist dies gut und wichtig für die persönliche Entwicklung. Wenn Paare dagegen eine tiefere innere seelische Verbindung haben, die über den „Lebensabschnittspartner“ hinausgeht, dann lassen diese Transite die Ehe, die Partnerschaft und die Liebe reifen, heben sie sozusagen auf ein höheres Niveau. So gesehen gibt es keine bösen Transite, sondern nur herausfordernde, die uns wachsen lassen.
Mars: stürmischer, kämpferischer Transit
Der Transit des Mars durch das 7. Haus ist oft am deutlichsten spürbar und stürmt gelegentlich mit großer Wucht auf uns ein. Da sich Brandstifter Mars im Bereich des Du bewegt, kann es sein, dass wir in diesen Zeiten urplötzlich Attacken von außen erhalten, auch wenn wir uns nichts zu Schulden haben kommen lassen. Irgendwie scheint das Verhältnis mit vielen Menschen plötzlich unter besonders großen Spannungen zu leiden. Wir müssen auf der Hut sein und aufpassen, dass es nicht zu privaten, aber auch beruflichen Zerwürfnissen kommt. In krisenbehafteten Beziehungen schwebt nun gar das Damoklesschwert der Trennung über ihr.
Im Kern gesunde Ehen und Beziehungen, bei denen Vertrauen und viel Liebe vorhanden sind, können diesen Transit jedoch ohne größere Probleme meistern. Im Gegenteil kann dieser Mars sogar das Beziehungsleben ungemein anregen, auch in sexueller Hinsicht. Denn Mars ist ja auch der Planet der Leidenschaft, die keineswegs nur destruktiv sein muss. Streit, so heftig er auch sein mag, kann die längst überfällige Explosion in der Beziehung anzeigen und eine Art reinigendes Gewitter haben. Wichtig ist jedoch, dass derjenige, der diesen Transit in seinem 7. Haus hat, darüber nachdenkt, warum er die Attacken vom Partner oder anderen Menschen erhält, sprich, was er aussendet und bei denen triggert, die wütend werden.
Wer das bei sich erkennt, kann einen großen Schritt in seiner Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungsfähigkeit machen.
Saturn: gnadenloser Realist
Taucht Saturn als strenger Lehrer des Lebens, als Karma- und Schicksalsplanet in unserem 7. Haus auf, dann sind das Jahre, in denen unsere Beziehung auf Herz und Nieren überprüft wird. Saturn legt immer den Finger in die Wunde, hält uns gnadenlos die Realität vor Augen und teilt uns dadurch mit, wie es wirklich um unsere Beziehung steht. Er stellt letztlich die Frage: Passen mein Partner und ich zusammen? Eine Frage, die von Zeit zu Zeit für jede gute Beziehung wichtig ist und die entweder zur Trennung oder zur Erneuerung des Ehe- und Beziehungsversprechens führt.
Weil Saturn aber gerade jetzt in diesen Jahren im 7. Haus auftaucht, scheint diese Frage besonders dringlich und wichtig. Saturn fördert alles zutage, was nicht passt oder unter den Tisch gekehrt wurde. Saturn zeigt uns, was wir jetzt tun können, damit die Beziehung noch besser wird. Er fordert zu einer neuen Struktur, einem neuen Miteinander auf. Das Beziehungsleben soll wieder konkreter und enger werden, oder man erkennt, dass es eben vorbei ist. Manche Paare, die schon lange zusammen sind, empfinden diesen Transit insofern als beglückend, als er die Beziehung durchaus vertiefen kann. Und einige, die bislang immer gegen die Heirat waren, entscheiden sich nun sogar für sie, da Saturn eben klare Fakten und Verhältnisse im Lauf durch das 7. Haus will.
Uranus: Freiheit und freier Wille
Einen besonders großen Einschnitt in das Beziehungsleben deutet Uranus im Transit durch das 7. Haus an. Manchmal kommt es zur räumlichen Trennung, weil der Partner oder man selbst durch die Arbeit viel unterwegs ist und die Umstände einen zwingen, eine Art Wochenendbeziehung zu führen. Uranus ist ja der Planet der Freiheit, und so kann es auch sein, dass der Partner plötzlich mehr Freiheit für sich beansprucht, auf jeden Fall braucht die gesamte Beziehung mehr Luft, muss unter Umständen zu enge Fesseln abstreifen, um weiter existieren zu können. Raus aus falschen Beziehungsverpflichtungen und -erwartungen ist das Thema. Beide Partner tun in diesem Zeitraum gut daran, sich gegenseitig mehr Bewegungsspielraum und Freiheit zu geben.
Die Beziehung muss wieder freiwilliger werden, darf mit mehr auf Zwang und Druck aufgebaut werden. Alle Menschen, die gebunden sind und diesen Transit bekommen, sollten sich bewusst darüber werden, dass die Liebe kein Versprechen auf ewig ist und immer wieder neu entstehen muss. Uranus will keine zu starren Verpflichtungen, er will die Beziehung insofern verändern, als beide Teile sich künftig wieder besser entfalten können. Wird diese von Uranus gestellte Aufgabe nicht gelöst, muss es, wie gesagt, zur Trennung kommen.
Uranische Beziehungen: So viel Freiheit brauch’ ich für mein Glück!
Neptun: schleichend, lautlos, unbemerkt
Kaum zu fassen im wörtlichen Sinne ist der Transit von Neptun durch das 7. Haus. Der Partner verflüchtigt sich irgendwie, ist manchmal sogar tatsächlich über Nacht plötzlich verschwunden oder macht sich sonst irgendwie rar. Aber auch man selbst beginnt immer mehr der Beziehung auszuweichen, nur noch das Nötigste zu machen, damit sie bestehen bleibt. Es besteht unter diesem Einfluss die Gefahr, dass sich die Partnerschaft schleichend, völlig lautlos, oftmals unbemerkt auflöst.
Gelegentlich ist Neptun im 7. Haus ein Hinweis dafür, dass man selbst oder der Partner Heimlichkeiten hat, unter Umständen sogar eine heimliche Beziehung führt. Man träumt von einer Art idealer Partner, den es nicht gibt und der jetzt auch in Affären kaum gefunden wird. Dieser Neptun-Transit kann auch helfen, die unterschiedlichen Gesichter des Partners zu erkennen und anzunehmen.
Pluto: Transformation nach dem Abschied
Tritt Pluto in das 7. Haus ein, wenn man sich in einer festen Beziehung befindet, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Liebe stirbt. Pluto ist aber nicht nur der Sterbe-, sondern auch der Werdeplanet, die Kraft, die die größtmögliche Transformation bringt. Übersetzt heißt das, dass die Beziehung zwar an einem Endpunkt angelangt scheint, dass sie aber auch die Möglichkeit hat, wie der Phönix aus der Asche wieder völlig neu zu entstehen. Wir selbst entscheiden, ob wir dazu bereit sind. Auf jeden Fall kann die Beziehung so wie bisher nicht mehr weitergehen, da sie sonst mausetot ist. Es müssen also völlig neue Ansätze gefunden werden. Da Pluto der Herrscher des Skorpions ist, kann es sein, dass unerfüllte Sexualität jetzt zu einem zentralen Thema der Beziehung wird und eine Ehetherapie notwendig macht. So oder so ist die Beziehung auf Messerschneide und kann von heftigen Machtkämpfen und Verlustängsten begleitet werden. Manchmal wird die Beziehung auch dadurch getrennt, dass man sich in einen anderen Menschen, der sehr plutonische Charakterzüge besitzt, geradezu unsterblich verliebt. Eine in diesem Falle magische Liebe, der man nicht entrinnen kann, die aber auch kein Versprechen auf immer ist.
Weitere spannende Artikel: