Die schwierigen Transite der transsaturnischen Planeten: Brücken zur geistigen Welt
Diese Woche erklärt Chefastrologe Michael Allgeier, wie man die transsaturnischen Planeten auf einer tieferen Ebene verstehen kann.
Um die schwierigen Transite der sogenannten transsaturnischen Planeten Uranus, Neptun und Pluto auf einer tieferen Ebene verstehen zu können, müssen wir zunächst den Mythos von Saturn betrachten. Saturn ist der Hüter der Schwelle, der Planet, der die Welt nach innen begrenzt. Er steht für unser Schicksal auf der Erde, für unsere Realität im Hier und Jetzt. Gut, dass wir in unserem Leben nicht nur dieser Realität ausgesetzt sind. Denn da gibt es eben noch die Transite von Uranus, Neptun und Pluto. Sie konfrontieren uns mit unserem höheren Selbst und schlagen für uns Brücken in die geistige Welt. Brücken zu dem größten Geheimnis unserer Seele.
Saturn Mythologie: Der Hüter der Schwelle und Lehrer des Lebens
Menschen werden nicht nur älter, sie werden mit der zunehmenden Kraft Saturns im Alter oft auch düster und innerlich schwer, im zunehmenden Bewusstsein, dass das Leben eben begrenzt ist. Saturn ist aber nicht nur der Hüter der Schwelle, er ist auch der weise Lehrer des Lebens, der uns erst dann die Schwere nimmt und in die geistige Welt entlässt, wenn wir den Sinn unseres Lebens erkannt haben, wenn wir bereit sind, in die Schöpfung zu vertrauen. Saturn ist die Auseinandersetzung mit dem Leben und seiner Begrenzung. Wir sind gefangen auf dieser Welt. Nur der Glaube, das Geistige und das Spirituelle deuten einen Ausweg, eine Hoffnung auf Erlösung, auf eine bessere Welt im Jenseits an.
Die geistigen und überpersönlichen Planeten
An dieser Stelle kommen Uranus, Neptun und Pluto ins Spiel, die geistigen, überpersönlichen Planeten, die ganze Generationen miteinander verbinden und die stets eine höhere Aufgabe und übergeordnetes Ziel im Sinn haben. Durch diese Planeten stehen wir auf einer tieferen Ebene mit allen Menschen in Verbindung, vergleichbar mit dem von dem Tiefenpsychologen C.G. Jung geprägten Begriff des „kollektiven Unbewussten“, nach seiner Aussage „ein Teil der Psyche, der von einem persönlichen Unbewussten dadurch negativ unterschieden werden kann, dass er seine Existenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist“. Es handelt sich konkret um ein unbewusstes Wissen, einen Wissensschatz, den letztlich alle Menschen gemeinsam haben und der sie im Inneren verbindet.
Uranus, Neptun und Pluto und ihr Lauf am Himmel stehen für sich alleine betrachtet in Verbindung mit den ganz großen Zeitgeschehnissen. Sie prägen tatsächlich Epochen, stehen mit Kriegen, Katastrophen, Erfindungen, Zeitenwenden und plötzlichem Aufschwung in Verbindung. Ihre Stellung in den Tierkreiszeichen beschreibt die karmischen Aufgaben, die die Generationen gemeinsam haben. Ihre Zeichenstellungen haben für uns eine Leitbildfunktion und damit auch einen Evolutionscharakter.
Durch die Geburtszeit und die jeweilige Häuserstellung von Uranus, Neptun und Pluto in unserem Geburtshoroskop werden diese überpersönlichen Planeten persönlich. Sie sind nun unser individueller Leitfaden in die geistige Welt. Ein Weg, der mit vielen Fallen, Irrwegen, Rückschlägen und Täuschungen einhergehen kann. Immer stehen die drei geistigen Planeten aber mit unserem „höheren Selbst“ in Verbindung, sofern wir diese Kräfte in uns integrieren können und sie nicht aus unserem Leben ausgrenzen.
Gerade in unserer Zeit beginnen wir, diese drei neuzeitlichen und geistigen Planeten langsam zu verstehen. In der astrologischen (Symbol-)Aufstellung, einer neuzeitlichen Therapieform, sind Siri Allgeier und andere Therapeuten, die Anhänger dieser neuzeitlichen Methode sind, in Gruppen oder Einzelsitzungen darum bemüht, ausgegrenzte transsaturnische Planeten, die nichts anderes als zersprengte, nicht erkannte oder auch missachtete Seelenanteile sind, zur Kernseele zurückzuholen. Im tiefenpsychologischen Sinne nach C.G. Jung ist dies auch ein Integrieren der persönlichen Schattenseiten, die durch das Erkennen und die Versöhnung mit ihnen die Chance bekommen, Kontakt zum höheren Selbst herzustellen.
Uranus: Die Intuition
Uranus ist auf der geistigen Ebene die höhere Oktave Merkurs, unseres Verstandes. Er ist so etwas wie der Intelligenzaspekt unseres höheren Selbst. Er ist unsere Intuition, der „Heilige Geist“, die Erkenntnis, die plötzlich über uns kommt, unsere innere Stimme, auf die wir wieder lernen müssen zu hören und die uns auch durch die dunkelsten Täler sicher leiten kann.
Uranus in den Häusern: Mit ihm streben wir die Unabhängigkeit an
Neptun: Die bedingungslose Liebe
Neptun ist die höhere Oktave der Venus, der irdischen, sinnlichen Liebe. Neptun ist platonische, körperlose Liebe, das höchste Ideal der bedingungslosen, aufopfernden Liebe, die für sich selbst liebt, wie die alles verzeihende mütterliche und väterliche Liebe. Neptun ist das große, weite Herz, die umfassende und grenzenlose Liebe unseres höheren Selbst, das vor allem Gott dienen will.
Pluto: Der Wille
Pluto ist die höhere Oktave des Mars. Im erlösten Sinne symbolisiert er den geistigen Willen unseres Höheren Selbst. Er stößt die tiefen Wandlungen und Transformationen in unserem Leben ab, damit wir die Ziele unseres Höheren Selbst erreichen können, die mit Ganzwerden und Heilung unserer Seele zu tun haben. Pluto ist auch so etwas wie unser Über-Ich, das sich über alle Begrenzungen hinwegsetzen und nicht für möglich Gehaltenes verwirklichen kann.
Die Transite und unsere persönliche Entwicklung
Transite von Uranus, Neptun und Pluto zu unseren Geburtsplaneten und -achsen bringen uns immer auch in Berührung mit der geistigen Welt, was je nach Reife und persönlicher Entwicklung sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Saturn, Uranus, Neptun und Pluto im Transit speziell zu unserem Geburts-Uranus, Geburts-Neptun und Geburts-Pluto setzen vor allem auch die Auseinandersetzung mit unserem höheren Selbst in Gang. Gerade auch deshalb können sie so stark, so intensiv, so fundamental und so umfassend in ihrer Auswirkung auf unser Leben sein.
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