Saturn-Transite: Wenn sie in Spannung zur Geburtssonne stehen
Chefastrologe Michael Allgeier entführt Sie diese Woche noch tiefer in die Welt der Saturn-Transite und erklärt, was passiert, wenn sie in Spannung zur Geburtssonne stehen.
Der steinige Weg zum Erfolg
Die Saturn-Transite in Konjunktion, Quadrat oder Opposition zur Geburtssonne gehören sicherlich zu den schwierigsten Saturn-Einflüssen überhaupt. Der Grund: Die Sonne, unser Wesenskern, hat mit unserer Vitalität und Entfaltungskraft zu tun. Steht Saturn in Spannung zu ihr, dann ist es, als würde sie von einer großen Wolke verdunkelt. Vieles wird infrage gestellt, man bekommt das Gefühl, als wäre das Leben wie ein steiler, hoher Berg, den man mühsam erklimmen muss. Aber ist es dann nicht auch ein Glück, am Gipfel zu stehen?
Alle drei Winkel, die Konjunktion, das Quadrat und die Opposition des Saturns zu unserer Geburtssonne, deuten schwere, man könnte auch sagen bleierne, Zeiten an. Irgendwie fühlen sich diese Transite manchmal wie ein Vorgeschmack auf das hohe Alter an, in dem das eine oder andere Zipperlein immer noch spürbarer wird und in dem unser Knochengerüst, das natürlich Saturn zugeordnet ist, an allen Ecken und Enden ächzt und kracht. Manche überfällt das Gefühl, als würde er jetzt im Zeitraffer altern, da die Sonne für das Leben und Saturn für das Alter steht.
Saturn kritisch zur Sonne: Zwei Optionen
In astrologischen Beratungen konnte ich häufig beobachten, dass es schon eine wertvolle Hilfe sein kann, teilt man seinem Klienten die Zeitdauer mit, in der Saturn noch auf der Sonne lastet. Er weiß dann, wann der „Spuk“ vorbei ist, wann ganz einfach vieles wieder leichter und besser wird.
Niemand wünscht sich verständlicherweise diese Transite, die oftmals mit einer Phase von persönlichen und beruflichen Rückschlägen gekoppelt ist. Aber: Rückschläge und Hindernisse bedeuten nicht zwangsläufig, dass diese Transite eine Zeit des Misserfolgs ankündigen.
Saturn kritisch zur Sonne hat genau zwei Möglichkeiten: Entweder wir resignieren, räumen das Feld, geben eine Sache auf, oder wir konzentrieren und fokussieren uns noch mehr als bisher auf unsere Ziele. Alle drei Winkel, die Konjunktion, das Quadrat und die Opposition zur Geburtssonne, stellen hohe Ansprüche an unser Durchhaltevermögen, wobei es manchmal eben auch viel Sinn macht, eine Sache aufzugeben und einen anderen Weg einzuschlagen. Auch das kann ein Zeichen von Größe und die Erfüllung der saturnischen Aufgabe sein.
Konjunktion, Opposition und Quadrat: Die genaue Bedeutung
Gerade die Konjunktion des Saturn-Transits zu unserer Sonne kann auch einen sehr tiefen und positiven Lebensernst verleihen. Man beginnt, alles knallhart realistisch zu sehen. Nichts kann mehr beschönigt werden, die eine oder andere Lebenslüge wird entlarvt, was aber letztlich unglaublich wohltuend sein kann.
Bei der Opposition ist Saturn noch stärker als bei der Konjunktion und dem Quadrat in einer herausfordernden Rolle. Saturn will, dass man ihm direkt in die Augen schaut, wie eine Person, die einem gegenübersteht. Der strenge Lehrer des Lebens will uns sagen, dass das Leben nicht nur Spiel und Spaß ist und dass wir unsere Pflichten und Verantwortungen nicht an andere abschieben oder verdrängen dürfen.
Der schwierigste dieser drei Transite ist sicherlich das Quadrat, da Quadrate ihrer Natur nach eben hart und unversöhnlich sind und immer Situationen anzeigen, für die es scheinbar überhaupt keinen Konsens gibt. Saturn tischt im Quadrat zur Sonne alles auf, was zuletzt in Schieflage geraten ist und einer Korrektur bedarf. Es ist eine gnadenlose Abrechnung mit dem Leben. Trauer und Abschied liegen in der Luft. Große Ängste werden wach, die unbedingt bearbeitet werden müssen, da sie einem sonst den Schlaf rauben und regelrecht lähmen und dadurch unsere Handlungsfreiheit drastisch einschränken.
Größere Ängste, die zur Vorsicht mahnen, werden letztlich bei allen drei Transiten wach. Wir kommen nicht umhin, uns mit ihnen auf einer tieferen Ebene auseinanderzusetzen. Und hier liegt vermutlich auch der Schlüssel, der zur Lösung führt: Wir müssen uns fragen, woher diese Ängste kommen und welche Blockaden wir mit uns herumschleppen. Die Widerstände Saturns können durchaus in Form von Menschen, die unser Leben stören und beeinträchtigen, auftauchen. Es kann sich dabei um Autoritätspersonen handeln, es können aber einfach auch nur Menschen sein, von denen man sich arg eingeschränkt fühlt.
Manchmal deuten diese Transite auf eine intensive Auseinandersetzung oder Aufarbeitung eines unbewältigten Vater-Themas hin. In jedem Fall sollten wir die Person, die stellvertretend für den schwierigen Saturn in unserem Leben auftaucht, als einen Spiegel betrachten, der uns unsere eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten vor Augen führt.
Saturn im herausfordernden Winkel zur Geburtssonne deutet immer Zeiten an, in denen wir irgendwie gebremst sind und große äußere Widerstände wahrnehmen. Es ist, als hinge eine dunkle Wolke über unserem Leben. Im Grunde genommen aber ist diese Saturn-Zeit eine sehr gute Zeit, da sie uns im besonderen Maße innerlich wachsen und reifen lässt, sofern wir bereit sind, zu lernen.
Saturn will, dass wir auf den Lebensweg zurückfinden, der für uns vorgesehen ist. Er will, dass wir uns auf Wesentliches, auf unsere Lebensaufgabe, konzentrieren, wie immer diese auch aussehen mag. Er stärkt und motiviert uns, indem er uns zurückwirft und einschränkt.
Saturn ist tatsächlich der Schlüssel zu den ganz großen Lebenserfolgen. Ihm sollten wir Gehör schenken.
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