Allgeiers Astro-Wissen

Das große Astro-Lexikon Teil 10: Begriffe mit U und V

Im zehnten Teil des großen Astro-Lexikons beschäftigt sich Michael Allgeier intensiv mit wichtigen astrologischen Begriffen mit den Anfangsbuchstaben U und V. 

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In dieser Ausgabe haben wir Ihnen astrologische Inhalte mit den Anfangsbuchstaben U und V zusammengestellt. In diesem speziellen Astrolexikon werden auch ganz normale Begriffe wie etwa das Unglück astrologisch aufgearbeitet. Auf diese Weise, indem man in das Leben eintaucht und die Astrologie mitnimmt, lernt man Planeten, Aspekte, Häuser besser verstehen.

Unglück wurde früher mit Saturn und Mars in Verbindung gebracht, heute erkennt man aber zunehmend auch die positiven Seiten dieser Planeten-Kräfte und sieht nicht mehr in jeder größeren Krise ein Unglück, sondern ein Geschehen, das einen persönlich weiterbringen kann. Die Astrologie, so wie wir sie lehren, muss unbedingt praktisch anwendbar, verständlich und lebensnah sein. Viel Freude beim Lesen!

Unbewusst:

Unbewusst bezeichnet Inhalte, die eben nicht im aktuellen Bewusstseinsfeld liegen, die entweder verdrängt oder vergessen sind bzw. einfach nur vom erlebendem Individuum nicht wahrgenommen werden können. Der berühmte Tiefenpsychologe C.G. Jung unterschied zwischen dem persönlichen Unbewussten und dem kollektiven Unbewussten, das überindividuelle menschliche Urerfahrungen beinhaltet.

In der Astrologie stehen vor allem der Mond, Neptun und Pluto sowie 4, 8 und 12 in Verbindung mit dem Unterbewussten. Unbewusste Inhalte haben oft einen stärkeren Handlungsantrieb als bewusste und müssen deshalb besonders genau im Radis (Geburtshoroskop) beachtet werden. Das Ich und das, was uns bewusst ist, ist mit der dünnen Erdoberschicht zu vergleichen, das Unbewusste dagegen mit dem Erdkern.

Der Mensch muss im gewissen Sinne verdrängen und vergessen können, da ihn die Flut des Unbewussten sonst psychisch überfordern, ja überschwemmen, auflösen und letztlich lebensunfähig machen würde. Träume, die ein Ausdruck unser tiefsten Seelenvorgänge sind, haben auch deshalb verschlüsselte, symbolische Botschaften, da wir die Tragweite ihrer Botschaften sonst möglicherweise nicht immer verkraften könnten.

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Unerlöst:

Ein Begriff, der in der modernen Astrologie häufig angewandt wird. Unter unerlöst versteht man ein ganz bestimmtes Thema, das im Leben und im Geburtshoroskop auftaucht und das weitgehend eben von seiner unerlösten, oft schwierigen oder sogar destruktiven Seite gelebt wird. Ein Beispiel: Ein Mensch hat eine starke Fische-Besetzung im Horoskop, die in aller Regel besonders feinfühlig, mitleidend und fantasievoll macht. Die unerlöste Form einer prägnanten Fische-Betonung wäre etwa die Opferrolle, verstärktes Suchtverhalten, Abgrenzungsprobleme, Realitätsferne etc. Die erlöste Form fände sich etwa in sozialen, psychologischen oder auch künstlerischen Tätigkeiten.

Unglück:

Infortuna, das große Unglück, wird in der klassischen Astrologie Saturn zugeschrieben, während das kleine Unglück Mars zugeordnet wird. Im Mittelalter, indem die Pest, andere Seuchen, Armut, Hungersnot, Kriege und Folterungen vorherrschten, waren die extrem negativen Seiten dieser beiden Planeten permanent präsent. Heutzutage, in der modernen Welt und Astrologie, werden jedoch auch die hellen, positiven und konstruktiven Seiten dieser Planeten gesehen, betont und gelebt. So kann Saturn zwar eine Blockade, Krise oder Krankheit anzeigen, die aber kein Unglück sein müssen, sondern vielmehr zur persönlichen Entwicklung eines Menschen gehören, indem sie ihn wichtige Erfahrungen auf seinem Lebensweg sammeln lassen.

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Unsterblichkeit:

Die Unsterblichkeit bzw. das ewige Leben taucht in der klassischen Astrologie vor allem in Form des Sterns von Bethlehem auf. Seriöse astronomische Forschungen haben inzwischen bestätigt, dass es sich hierbei um keinen Kometen, sondern um eine damals sehr hell scheinende Jupiter-Saturn-Konjunktion handelte, die deshalb so hell leuchtete, da Jupiter eine große Erdnähe hatte und wie eine kleine Sonne schien.

Diese dreimalige Jupiter-Saturn-Konjunktion in den Fischen (Fische Symbol des Christentums!), die bereits im alten Ägypten vorausberechnet und als Kommen des Königs der Welt gedeutet wurde, spricht wörtlich übersetzt unter anderem von ewig währendem Glück (Saturn, Herrscher der Zeit) Glück (Jupiter) bzw. von der christlichen Botschaft und Verheißung der Unsterblichkeit.

Ursache-Wirkung:

Das Gesetz des Karmas beschreibt, dass jedes Denken und Handeln eine Wirkung nach sich zieht – in diesem Leben oder auch noch in späteren. So gesehen deuten Spannungsaspekte im Horoskop auf schwierige Lebensumstände oder dramatische Geschehnisse hin, die in vergangenen Leben stattfanden und die sich jetzt in  gleichen oder ähnlichen Situationen und Formen wiederholen können.

Die Erlösung davon erfolgt erst, wenn wir uns mit der Vergangenheit und unseren Schattenseiten versöhnen bzw. diese bewältigen. In der Betrachtung des Karmas nach astrologischen Gesichtspunkten fallen Pluto (Verdrängungen), dem Mond (Gefäß der Erinnerungen), Saturn (Hindernisse) und dem absteigendem Mondknoten (deutet an, wo ein Mensch in seiner Persönlichkeitsentwicklung hängt …) eine besonders große Bedeutung zu.

Venus und Luzifer:

In früheren Zeiten wurde Venus, das „kleine Glück“ als Morgenstern und Lichtbringerin auch mit Luzifer, dem Satan und gefallenen Engel gleichgestellt. Ein Hintergrund ist sicher auch die Tatsache, dass Venus das Sinnbild für Liebe, Erotik und Verführung ist. In der körperfeindlichen Welt des Abendlandes wurde so die anmutige Venus zum Teufel. Die Ablehnung der Venus, der weiblichen Schönheit und Sexualkraft wie Verführungskunst offenbarte sich nicht zuletzt in den bis heute von der Kirche ungesühnten Hexenverbrennungen.

Veränderliche Zeichen:

Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische werden als veränderliche Zeichen bezeichnet. Die Energie der veränderlichen Zeichen ist beweglich, anpassend, auflösend und eben veränderlich. Wer eine oder mehrere dieser Zeichen stark besetzt hat, kann sich gut und relativ schnell auf neue und wechselnde Lebenssituationen einstellen. Auch die Ein- und Unterordnung in einem Angestelltenverhältnis fällt diesen Zeichen relativ leicht.

Verbrechen:

Immer wieder taucht die Frage auf, ob ein Verbrecher oder Mörder anhand seines Horoskops erkannt werden kann. Einige Astrologen warnten damals immerhin vor Hitler, dessen Horoskop doch ein enormes Gewaltpotential verriet. Im Großen und Ganzen können aber allenfalls schwierige oder gewalttätige Anlagen im Horoskop ausgemacht werden, die auf das Risiko hinweisen, in die Kriminalität abzurutschen.

Denn letztlich hat jeder Mensch mehr oder weniger die Chance, sich kritischer Anlagen zu erwehren oder sie eben im Gegenteil hemmungslos auszuleben. Vieles hängt hier vom jeweiligen Bewusstseinsgrad, der Lebensführung und persönlichen Einstellung ab. Ein Mensch mit einer Mars-Saturn-Spannung wie Adolf Hitler kann diese Kraft nutzen, um zu zerstören. Ein anderer wandelt diese riesige Spannung in große berufliche Aktivitäten oder sportliche Leistungen um.

Verdrängung:

In der Psychologie versteht man unter Verdrängung einen seelischen Vorgang, bei dem unangenehme Inhalte durch angenehmere ersetzt werden. Die unangenehmen werden so in das Unterbewusstsein abgeschoben. Verdrängt werden z.B. häufig sexuelle Wünsche, sofern sie nicht mit der Erziehung und den persönlichen Moralvorstellungen harmonieren. Prüderie, die an die Stelle von natürlicher Körperlichkeit tritt, ist ein offensichtliches Zeichen von Verdrängung. Verdrängung hat astrologisch viel mit Pluto zu tun, in dessen kreisrundem Symbol der Mond eingeschlossen ist.

Vererbung:

In den Geburtshoroskopen von Familien spiegeln sich deutlich ererbte Anlagen wider. Manche Aspekte und Konstellationen ziehen sich sogar durch die Horoskope ganzer Generationen. So kann es z. B. sein, dass der Urgroßvater eine Fische-Sonne hatte, sein Sohn die Sonne in Haus 12 (irdischer Spiegel der Fische), sein Enkel eine Sonne-Neptun-Konjunktion (Neptun = Herrscher der Fische) hat und sein Neffe eine Sonne-Neptun-Opposition. Ähnlich Fälle kann man in jeder Familie beobachten. Immer sind diese verwandten oder auch gleichen Aspekte mit ganz speziellen Lebensthemen verknüpft, die sich auch in Krankheitsneigungen äußern können.

Vernunft:

Geistige Tätigkeit, welche sich auf Erfahrungen, auf moralische und ideelle Anschauungen gründet. Die Vernunft, die Einsicht und der Wille unterscheiden den Menschen vom rein instinktgesteuerten Tier. Die Vernunft, die höhere Einsicht, untersteht astrologisch gesehen vor allem Jupiter. Der natürliche Gegenspieler von Jupiter ist Merkur, der reine Intellekt, der nur Fakten und keine Wertvorstellungen kennt.

Vollmond:

Bei Vollmond wird der Mond von der Sonne voll bestrahlt, sodass seine Vorderseite komplett sichtbar ist. In einem Horoskop taucht ein Vollmond in Form einer Opposition zwischen Sonne und Mond auf. In früheren Zeiten wurde eine Opposition zwischen Sonne und Mond ausschließlich kritisch bewertet, in unserer Zeit wird sie dagegen positiv gesehen. Während die Sonne das eigentliche Ich und den Geist symbolisiert, hat der Mond mit unserer Seele und unseren Gefühlen zu tun. Bei einer Opposition zwischen den „beiden Lichtern“ ist es leichter, bewusste Vorgänge und Eindrücke von unbewussten zu trennen, weshalb dieser Aspekt inzwischen eher als ein Vorteil denn Nachteil gesehen wird. Tritt der Vollmond in den Erdschatten, kommt es bisweilen zu einer Mondfinsternis.

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